Cirque Gourmet - Herbst / Winter 2018

16 Cirque Gourmet 2018 / 19 POR T RA I T Und da wäre auch Helmuts Schwester, Johanna Eckl. Hotel- und Servicechefin und die gute Seele des Hauses. Die Hanni, wie sie alle nennen, ist die, welche den Mühltalhof im Innersten zusammenhält. Sie hat in den USA und in Frankreich gelernt, im Wiener Hilton gearbeitet. Was man nirgendwo studieren kann: Herzensbildung. »Ich spüre einfach instinktiv, was jemand wünscht«, lächelt Johanna Eckl, und man glaubt es ihr sofort. Was meint sie denn zur Veränderung ihres Bruders? »Höchste Zeit! Der hat über 30 Jahre in der Küche verbracht. Jetzt fängt er halt etwas ganz Neues an. Und das tut ihm richtig gut.« Offen für Neues und Kreatives, das ist auch so ein Familiending im Mühltalhof. Irgendwie passt es ins Bild, dass Hannis Ehemann Joachim Eckl ein Künstler ist. In einem alten Lagerhaus gegenüber dem Mühltalhof hat er seine »HEIM.ART®- Station« eingerichtet, mit Ausstellungen und Performance. Hochgenuss an der Großen Mühl Der Mühltalhof selbst ist stetig, aber behut- sam umgebaut worden. Zuletzt mit großem Respekt vor dem Altbewährten und einem federleicht anmutenden Gespür für stilvolle Moderne. Das Ergebnis ist ein Refugium, das mühelos die Balance zwischen Luxus und Schlichtheit hält. Allein das komplett verglaste Restaurant – ein Wohlfühl-Aqua- rium sondergleichen, direkt am gestauten Fluss. Hinter dem Gewässer steigt ein dicht bewaldeter Berg himmelwärts. Auf halber Höhe, mitten durch Tann und Wipfel, zu­ ckelt immer mal wieder ein Bähnchen wie bei Jim Knopf auf Lummerland, die Mühl- talbahn. Und tuten tut sie auch. Allerliebst. Wer das Traumhafte noch steigern möchte, entscheidet sich jetzt für die »Carte Blanche« und lässt ihn einfach machen, den Überflieger Philip. Die Idee des Überra- schungsmenüs hat der Vater zweier kleiner Töchter vom Pariser Saverne mitgebracht. Da könnten dann solch aufregende Ge- schichten wie grüner Spargel mit Holun- dermolke oder Stör mit Schweineblut und Safran auf den Tisch kommen. »Die Gäste sollen die Zeit und den Ort schmecken«, sagt Philip Rachinger. Das Mühlviertel sei reich gesegnet mit besten Produkten, da bräuchte es weder Hummer noch Steinbutt. »Die Gäste sollen die Zeit und den Ort schmecken«. Philip Rachinger Das Panoramarestaurant bietet neben verträumten Ausblicken auch eine der besten Küchen des Landes, beispielsweise das wunderbare »Grüne Dessert« als fulminanten Abschluss.

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