DAS REISEMAGAZIN DER GENIESSERHOTELS & -RESTAURANTS ® CIRQUE STEIRISCHE GOURMANDISEN-TOUR. Dahoam bei Andreas Herbst. Fritz Karl & Elena Uhlig-Interview. GENUSS-TIMER. Insider Dolomiten. FRÜHJAHR|SOMMER 2024 · AUSGABE NR. 27 Die schönsten Kulturevents PLACES TO BE 2024 in Österreich und Südtirol
Informationen zu den Genießerhotels & -restaurants, Gutschein-Download u.v.m.: www.geniesserhotels.com Das perfekte Geschenk für Familienmitglieder, Verwandte und gute Freunde: Der Genießer-Gutschein für unvergessliche Glücksmomente. Dazu unbedingt – wegen laufender Aktualisierung am besten auch nochmal kurz vorm Einlösen – die Auflistung mit Kurzbeschreibung aller beteiligten Genießerhotels & -restaurants mit ausdrucken. DER GENIESSERGUTSCHEIN FÜR DIE SCHÖNSTEN MOMENTE DES JAHRES UND SO EINFACH GEHT’S: • Gutschein aus verschiedenen Motiven auswählen (sommerlich, winterlich, Kulinarik, Wellness) • Gewünschten Betrag einfügen und auf Wunsch eine persönliche Widmung verfassen • NEU: Möglichkeit persönliche Bildmotive auf den Gutschein zu laden • Weitere, einfache Bestellschritte werden per Mail übermittelt • Anschließend folgt umgehend der fertige Wertgutschein per Mail zum Ausdruck • Ebenso einfach: das Einlösen im gewünschten Betrieb
Liebe Genießer:innen, der Zauber steckt immer im Detail, schrieb schon Theodor Fontane im 19. Jahrhundert, und es ist auch die Liebe zum Detail, die unsere privat geführten Genießerhotels und -restaurants von anderen Hotelbetrieben unterscheidet. In einer Tourismuswelt, in der Roboter-Service oder Self-Check-in im Kommen sind, wird Individualität zur wahren Klasse. Und es fühlt sich doch schon vom ersten Moment des Aufenthalts erfrischend behaglich an, mit einem Lächeln persönlich begrüßt zu werden. In dieser „Frühling/Sommer“-Ausgabe werden Sie einmal mehr feststellen, welch ganzheitliche Rolle das Thema Genießen bei uns spielt. Ein Aufenthalt sorgt immer wieder für Hochgenüsse, die später zu Hause zu sinnlichen Erinnerungen werden. Dazu zählen die herausragenden Kulinarikerlebnisse, die alle Genießerhotels als verbindende Klammer bieten, aber auch vergnügliche Unternehmungen, die Körper und Geist beglücken. Inspirationen für Ihre nächste Reise entstehen vielleicht schon beim Schmökern in diesem Magazin. Wir präsentieren die schönsten Kultur-Events des Jahres, fahren Rad mit Gravelbike und E-Bike und gehen auf Entdeckungsreise zu Spezialitäten-Manufakturen im steirischen Weinland. Dazu freuen wir uns, aus Matrei (siehe S. 104) ein weiteres kulinarisches Aushängeschild der österreichischen Privathotellerie als neues Mitglied willkommen zu heißen! Das klingt doch alles nach – richtig: Viel Genuss! Stephanie Gastager Geschäftsführung Genießerhotels & -restaurants PS: Beachten Sie die QR-Codes bei Stories und Hotelportraits, hinter denen sich informative und spannende Kurzvideos verbergen. Kennen Sie die FACEBOOK-Seite der Genießerhotels? Dann besuchen Sie uns doch auf Facebook (Genießerhotels & -restaurants) und schenken Sie uns Ihr LIKE oder abonnieren Sie den Genießer-Newsletter auf www.geniesserhotels.com – damit können Ihnen aktuelle News und spannende Packages nicht mehr entgehen. Foto: Johannes Kernmayer VIELLEICHT DIE FEINSTEN PRALINEN TESTEN SIE SELBST EINFACH ONLINE BESTELLEN BEI EVELINE WILD www.der-wilde-eder.at/onlineshop Konditoren-Weltmeisterin 2001 Gault Millau: Patissière des Jahres 2018 Rolling Pin: Patissière des Jahres 2018 Schlemmer Atlas: Patissière des Jahres 2022 Infos zu den Kochkursen und zum Genießerhotel Der WILDe EDER: www.der-wilde-eder.at
4 Cirque Gourmet 2024 6 DER GENIESSER-CODEX Was Genießerhotels von anderen Hotels unterscheidet 8 INSIDER Sabine und David Weissensteiner präsentieren die schönsten Plätze ihrer Ferienwelt in den Südtiroler Dolomiten 10 AMUSE BOUCHE Jede Menge News für genussaffine Reisende 16 DAHOAM IM PINZGAU Wie Patron und Küchenchef Andreas Herbst die Riederalm zum Gourmet-Hotspot im Salzburger Land macht 18 FESTE FEIERN Vier Genießerhotels haben Jubiläum, dazu 20 Jahre JRE-Österreich und viele spannende Gourmet-Events 22 TAVOLATA Liebe auf den ersten Bissen – das GenießerTischgespräch mit Schauspieler Fritz Karl 26 EIN FEST FÜR DIE SINNE 25 Jahre Festspiele Golling und dazu 5 Gault-Millau-Hauben für Andreas Döllerer 28 KULTUR NONSTOP »Bad Ischl & Salzkammergut« als Europäische Kulturhauptstadt 2024 – und dazu weitere bekannte und wenige bekannte Events, vom Freischütz auf der Seebühne Bregenz bis zum Circus in den Swarovski Kristallwelten 36 BIKEN MIT GENUSS Ob Gravelbike oder E-Bike – diese Radtouren lassen sich perfekt mit feinsten kulinarischen Erlebnissen verbinden 42 WASSERSPIELE Einfach herrlich – warme Hotelpools mit Traumpanorama 44 ROUTE 66 Vom Vulkanland in die Südsteiermark – eine Reise zu Manufakturen und Weingütern 52 WUNDERBARE WEINWELT Bio, natural, orange ... aber wer kennt sich da noch aus? Master Sommelier Alex Koblinger sorgt für Klarheit 58 DIE NEUE LEICHTIGKEIT Alkoholfrei ist trendy – und zugleich fein aromatisch und wunderbar kreativ 60 DIE GENUSS-ECKE Food-Scout Herwig Ertl präsentiert edle Gourmandisen 36 Genießerhotels in Österreich und Südtirol als Anregung für perfekte Ferientage – mit praktischen Reise-Infos und attraktiven Pauschalen »Blütenzauber« heißt das Dessert von Richard Rauch als Coverbild dieser Ausgabe: eine süße Verführung aus Frischkäse mit Löwenzahnhonig, Mispeln und Sake, fotografisch perfekt in Szene gesetzt von Joerg Lehmann. Der Genießerguide Foto: Michael Kammeter INHALT 22 28 36 44 61 Foto: Sophie Köchert Foto: Christian Haas Foto: Gery Wolf Foto: Herbert Lehmann DAS REISEMAGAZIN DER GENIESSERHOTELS & -RESTAURANTS ® CIRQUE STEIRISCHE GOURMANDISEN-TOUR. Dahoam bei Andreas Herbst. Fritz Karl & Elena Uhlig-Interview. GENUSS-TIMER. Insider Dolomiten. FRÜHJAHR| SOMMER 2 0 24·AUSGABE NR. 2 7 Die schönsten Kulturevents PLACES TO BE 2024 in Österreich und Südtirol
5 Cirque Gourmet 2024 Stöbern Sie durch unser vielfältiges Sortiment aus Raritäten, neuen Entdeckungen, exklusiven Highlights und kaum vergleichbaren Jahrgangstiefen. Gustieren Sie, holen Sie sich Ideen, nden Sie das perfekte Geschenk! SCANNEN & UNSEREN ONLINESHOP ENTDECKEN SHOP.DOELLERER.AT EIN PERSÖNLICH SELEKTIERTES SORTIMENT MIT TIEFGANG.
6 Cirque Gourmet 2024 Was die feinsinnige Vereinigung der GENIESSERHOTELS & -RESTAURANTS verbindet und warum sie für all jene, die Kulinarik, Wein und Ferienadressen mit Seele lieben, die perfekte Wahl ist. Über diese gemeinsamen Säulen der Vereinigung hinaus ist jedes Genießerhotel in Angebot und Infrastruktur völlig individuell. Für reiselustige, genussaffine Gäste ist dies ideal, weil es ganz viel zu entdecken gibt. Mal Kultur oder Wellness, mal Sport oder Wein-Tour – jeder Mitgliedsbetrieb lädt mit eigenen Schwerpunkten ein, feine Kulinarik ist aber immer garantiert. GENIESSER-C O D E X Foto: Joerg Lehmann Mit AUSSERGEWÖHNLICH GUTER KÜCHEzu begeistern ist für alle Mitgliedsbetriebe eine Herzensangelegenheit. Wunderbar spannend: Jedes Genießerhotel interpretiert diesen hohen Qualitätsanspruch auf seine ganz individuelle Weise. Bei manchen steht das meist vielfach ausgezeichnete Gourmet-Restaurant im Mittelpunkt, andere setzen ihren genussvollen Schwerpunkt auf eine raffinierte Genießerpension in allen Facetten. 1. Mit AMBITIONIERTER WEINKULTURzu überraschen ist allen Gastgebern ein ganz besonderes, leidenschaftlich gepflegtes Anliegen. Wunderbar vielfältig: Die Welt der Getränke ist fantastisch divers geworden. Neue Weintrends sind auf den Karten der Genießerhotels ebenso selbstverständlich wie innovative alkoholfreie Getränke. 2. Mit unverwechselbar PERSÖNLICHER ATMOSPHÄREein Ambiente des Wohlfühlens zu schaffen, ist das Fundament jedes Genießerhotels. Wunderbar einzigartig: Jeder Mitgliedsbetrieb wird von seinen Besitzern auf deren ganz eigene Weise geführt. Ihre Leidenschaft als Gastgeber für alles rund ums Genießen ist der entscheidende Unterschied zu austauschbarer Konzernhotellerie. 3.
7 Cirque Gourmet 2024 Wie wir unsere Mitgliedschaft als Genießerhotel interpretieren Foto: studio20four Foto: Johannes Kernmayer Foto: Jost & Bayer Foto: Der Wilde Eder MARIE THERES KREUZER PARKHOTEL TRISTACHERSEE LIENZ/ OSTTIROL Wir sehen dies als Gesamtpaket für die Gäste. Man kommt an, und es wird einem einfach mal alles abgenommen. Man kann sich so richtig treiben lassen und wird umsorgt. Wir bieten kein Überprogramm, kein Chichi, dafür aber eine rundum entspannte Genussatmosphäre in allen Bereichen. Und natürlich mit abwechslungsreicher Kulinarik. STEFAN EDER DER WILDE EDER NATURPARK ALMENLAND/ STEIERMARK Qualität und Kreativität sind bei uns Programm. Aber genauso wichtig ist uns, dass die Gäste ankommen und abschalten, den Dorfcharakter spüren und die Gemütlichkeit der Region. Die ¾-Genießerpension ist natürlich sehr hochwertig, und im Gourmetrestaurant ZeitRAUM laden wir zur Auszeit mit neuen Gourmet-Erlebnissen ein. Da tanzen dann sogar die Pralinen am Tisch. ANTONIE METZLER DASSCHIFF BREGENZER WALD/ VORARLBERG Es ist uns ein Fest und eine Ehre, der illustren Runde der GenießerGastgeber anzugehören! Nirgends erleben wir mehr Leidenschaft und Herzblut, Innovationsgeist und Qualitätsanspruch, getragen von familiärem Gefühl und der großen Freude, die Gäste lustvoll zu begeistern. In unserem »Das Schiff« haben wir das große Glück, dass auch unsere Crew mit Leib und Seele hinter dieser Philosophie steht. SIGI MOERISCH DAS MOERISCH MILLSTÄTTER SEE/ KÄRNTEN Genießerhotels ist für mich eine spannende Community mit großartigen Betrieben, in der ich meine Vorstellungen genau wiederfinde. Innerhalb der Gruppe betrachte ich unser Haus als Insel, als besonderen Ort für besondere Menschen. Mit dieser Vision entstand über 20 Jahre der Garten Eden – unser Naturparadies zum Genießen mit allen Sinnen.
Foto: Sternendorf, Armin Mair (1) Erlebniswege und Themenwanderungen für Groß und Klein sind imLatemarium, im Herzen der Dolomiten, direkt von unserem Genießerhotel aus erreichbar. Neu: LATEMAR.Adventure-Weg (Hörspiel-Weg) und Mindful.Latemar (Meditationsweg, auch mit Führung möglich). www.latemarium.com/de (2) Sternwarte, Planetariumund Planetenweg – das Sternendorf Gummer hat viel zu bieten. So dringt man etwa mit dem außergewöhnlichen »Kosmos-Simulator« in Galaxien vor, die nie ein Mensch gesehen hat… www.sternwarte.it, www.planetarium.bz.it Die Geschwister David und Sabine Weissensteiner führen mit großer Leidenschaft das Genießerhotel Sonnalp in traumhafter Lage am Latemar, einem erstklassigen Ski- und Wander-Eldorado (www.sonnalp.com). Darüber hinaus hat diese Region noch viel mehr zu bieten. Für uns haben sie eine bunte Auswahl an Tipps zusammengestellt, die man nicht versäumen sollte. 1 UNSERE SÜDTIROLER DOLOMITEN Foto: Obereggen/Latemar AG, G. Pichler Foto: Eggental Tourismus 7 Helmuth Rier INSIDER-TIPPS Foto: Rupert Mühlbacher Foto: Stefan Vannuccini Fotos (2): Oberkorerhof 2 3 4 (3) Lukas Schmittner hat im Oberkorerhof sein Hobby, das Imkern, zur Berufung gemacht, seine Frau Jitka stellt passend Liköre her, Honigliköre mit Latsche, Kurkuma oder Zimt. Neu: Honig-Wacholder-Likör. Hofbesichtigung möglich, interessanter Bienen-Parcours. Regelmäßig auch bei uns im Hotel Produkt-Verkostungen. www.oberkorerhof.com (4) Jeden Montag im Sommer laden wir gemeinsam mit unseren HotelNachbarn unsere Gäste zum genussvollen Latemar Aperitivoein: Auf der Aussichtsplattform im Latemarium auf 2.200 m gibt’s Prosecco, Fruchtsäfte, Südtiroler Speck, Schüttelbrot und musikalische Untermalung. 8 Cirque Gourmet 2024
Foto: Geoparc Bletterbach Foto: Learner Hof 6 5 (5) Als »Grand Canyon Südtirols« wirddie Bletterbachschlucht, UNESCO-Welterbe, von den Einheimischen liebevoll bezeichnet. Vor rund 15.000 Jahren entstand das 8 km lange und 400 m tiefe Naturschauspiel im heutigen Naturpark Trudner Horn. Mit Besucherzentrum und GeoMuseum. www.bletterbach.info (6) Auf 1.360 m befindet sich der Learner Hof von Käsereimeister Stefan Köhl: Mehrfach ausgezeichneter Käse aus Rohmilch, zu erwerben im Hofladen Mo bis Sa 9–11 Uhr. Dies ist auch die Heimat von unserem 3-Hauben-Koch Martin Köhl, Learner Käse darf daher bei uns natürlich auch nie fehlen. www.hofkaeserei.it 9 Cirque Gourmet 2024 JRE-GUIDE ÖSTERREICH ENTDECKEN SIE DIE GENUSSWELTEN DER JUNGEN SPITZENKÖCH:INNEN DER JEUNES RESTAURATEURS IM ÖSTERREICH-GUIDE 2024. KOSTENLOS BESTELLEN: WWW.JRE-GUIDE.AT RESTAURANT GUIDE ÖSTERREICH 2024 IN SACHEN GENUSS IMMER UP TO DATE www.jre.at Foto: Henry Welisch Foto: Joerg Lehmann
10 Cirque Gourmet 2024 Foto: Hauer Foto: Rauter Foto: Gsaller Media Foto: Ferdinand Müller Foto: Hallers ... ist »das Rauter« ein wunderbares Genießerhotel? Weil man als Gast in jedem Detail spürt, dass Qualität an oberster Stelle steht, egal ob im Rahmen der GenießerHalbpension oder im À-la-carte-Bereich. Die drei GaultMillau-Hauben sind dafür eine Bestätigung, die uns sehr freut. ... hat Ihr Weinkeller einen so großartigen Ruf? Es gibt bei uns keinen Wein, den wir nicht persönlich ausgesucht und verkostet haben, und so können wir auch Weinkenner mit einem »Best of« aus Österreich, Italien, Frankreich und Spanien überraschen. ... sollte man gerade in Matrei Ferien machen? Wir liegen im Herzen des Nationalparks Hohe Tauern zwischen Großglockner und Großvenediger am Fuße einer wunderbar wanderbaren Naturlandschaft sowie des größten Skigebietes in Osttirol. Alles ist zugleich herrlich ursprünglich abseits des Overtourismus. ... gilt die Region als Fliegenfischer-Paradies? Als leidenschaftlicher Fliegenfischer kann ich nur sagen, dass diese Sportart bei uns zur Königsdisziplin wird. Die Isel ist der längste unverbaute Gletscherfluss der Ostalpen, eine unberührte Traumlandschaft. Ein absolutes Erlebnis für jeden Naturliebhaber. Und das auch für Nichtfischer, die nicht nur vom Isel-Trail begeistert sein werden. www.hotel-rauter.at Großartiger Neuzugang aus der Nationalparkregion Hohe Tauern: Mit »dem Rauter« wird ein Klassiker der österreichischen Gourmetszene neues Mitglied bei den Genießerhotels. Wir werfen mit Gastgeber Michael Obwexer einen kleinen Blick hinter die Kulissen. OSTTIROLER INSTITUTION NEUER KOCHKÜNSTLER Mit konstanten 3 Gault-MillauHauben zählt Haller’s Genießerhotel im Kleinwalsertal seit Jahren zu den kulinarischen Top-Betrieben der Region. Für frischen Wind am Herd sorgt seit Kurzem Tobias Eisele, der zuvor in hochkarätigen Restaurants sein Handwerk verfeinerte. Michelin-Sterne kennzeichnen den Weg des Oberstdorfers – etwa im Waldhorn (Tübingen), im Burgrestaurant Staufeneck (Salach), im Schloss Höfingen (Leonberg) oder 11 Jahre als Küchenchef im Restaurant Maximilians in seinem Heimatort. Dort startete er 2010 durch, und bereits ein Jahr später folgte einer der raren Sterne im international wichtigsten Restaurantguide. Zuletzt folgte ein erfolgreicher Auftritt in der bayrischen »Genusswerkstatt Lodner«, ehe er nunmehr die Gäste im 4-Sterne-SGenießerhotel von Familie Haller mit seiner geschmacksintensiven und zugleich zeitgemäß leichten Küchenlinie begeistert. www.hallers.at Ein Traum: das hoteleigene Fliegenfischrevier vom Genießerhotel Rauter, im Bild unten Patron Michael Obwexer, Fliegenfischer aus Passion.
11 Cirque Gourmet 2024 GENUSSPARTNER Fotos: Bistro Südsee (2), Daniel Waschnig (1) GOURMETRESTAURANT HUBERT WALLNER – KÄRNTEN Der Feinschmecker-Hotspot in Traumlage am Wörthersee. In prachtvoller Lage über dem See eröffnen das lichtdurchflutete, exklusiv designte Restaurant, die Terrasse und der sinnliche Chef’s Table ein atemberaubendes 200-Grad-Panorama – mehr Instagram am Wörthersee ist kaum möglich. Dieser »A-Million-Dollar-View«, wie Amerikaner sagen würden, ist der spektakuläre Rahmen für die fantastische Alpe-Adria-Küche. Für Genießer stehen zwei Menüs zur Auswahl, aus denen aber auch à la carte gewählt werden kann. Aus dem größten Weinkeller Kärntens mit rund 5.000 Positionen findet sich dazu nicht nur bei Champagner die perfekt passende Begleitung. Die Panoramaterrasse bietet sich für Events an, das Taxiboot zur stilvollen Anreise. Auszeichnungen: 4 Gault-Millau-Hauben, 5 A-la-Carte-Sterne, 4 Falstaff-Gabeln, »Gault-Millau-Koch d. J. 2020« Schlemmer Atlas: »Spitzenkoch d. J. 2024«, Großer Hotel & Restaurant Guide: »Österreichs Restaurant d. J. 2022« + »Österreichs Koch d. J. 2018«, 2 x TrophéeGourmet-Sieger 2018 (Fachjury und Publikum). Gourmetrestaurant Hubert Wallner Seeplatz 6 | 9082 Dellach/Maria Wörth – Österreich T+43(0)4273/38589 office@hubertwallner.com · www.hubertwallner.com BISTRO SÜDSEE – KÄRNTEN Der super-lässige »place-to-be« am Ufer des Wörthersees. Hubert Wallners zweite Genuss-Location unter der ebenso charmanten wie kompetenten Leitung von Kerstin Wallner und ihrem Team begeistert mit einer Prise Südsee-Flair direkt am Wörthersee. Stylish-modern das Ambiente, ein Traum die prächtige See-Terrasse. Frische, leichte Gerichte mit Pfiff prägen die originelle Karte, regelmäßige Grillabende sorgen zudem für ungezwungen-fröhliche Stimmung. Top-Qualität zu erschwinglichen Preisen in Traumlage ist das Erfolgsgeheimnis des Bistros, das mit einem exzellenten sowie erfreulich fair kalkulierten Weinsortiment und der größten Champagner-Karte der Region aufwartet. Unbedingt probieren: die erfrischenden Sommer-Getränke sowie die raffinierten Sundowner und Cocktails. Für Gäste stehen Parkplätze in der Tiefgarage bereit, eine lässige Alternative ist die Anreise mit Bootstaxi, wobei »Kapitän« Patrick auch Rundfahrten und Wake-Surfen anbietet. Öffnungszeiten: Mai, Juni und September: Dienstag bis Sonntag 10 bis 24 Uhr. Küche 12 bis 16 Uhr und 18 bis 21 Uhr. Montag Ruhetag. Juli und August: 7 Tage geöffnet. Küche 12 bis 16 Uhr und 18 bis 21 Uhr. Bistro Südsee Süduferstraße 258 / 9220 Dellach/Maria Wörth – Österreich T +43 (0) 664 / 418 14 00 office@sued-see.at · www.sued-see.at Fotos: Lukas Kirchgasser (2), Daniel Waschnig (1) Gault Millau »Koch des Jahres 2020«
12 Cirque Gourmet 2024 Fotos: Michael Huber (2), Herbert Lehmann (1) Fotos: Günter Standl, Christopher Matule ines der Highlights im neuen Spa ist ein Badesee mit ganzjährig beheiztem Outdoorpool und grandiosem Bergpanorama. »Adults only« sind Biosauna und Dampfbad, ebenso die Eventsauna mit täglich zwei Aufgüssen, nach denen es sich in der Kaltwassergrotte aus eigener Quelle herrlich abkühlen lässt. Sehen lassen können sich auch die acht Suiten, allen voran die vier Penthouse-Suiten mit Berg- und Sternenblick aus der freistehenden Badewanne oder vom Bett am Balkon (!). Natürliche Materialien, viel Tageslicht und Holz sowie edle Stoffe sorgen überall für eine gemütliche Atmosphäre, die Tradition und Moderne gefühlvoll vereint. www.boeglerhof.at Neben lässigen neuen Suiten hat Familie Duftner ihren Böglerhof mit attraktiver Wellness-Erweiterung bereichert und darf sich jüngst auch mit 5 Sternen klassifizieren. Zudem etablierte sich die Küche mit nunmehr 3 Gault-Millau-Hauben unter den Topadressen Tirols. pure.nature.spa IM ALPBACHTAL BADETEICH AM NATIONALPARK »Das ist Nova-Regio-Küche vom Feinsten«, schwärmte der deutsche FEINSCHMECKER, und mit dem neuen Panoramateich gibt’s noch einen weiteren guten Grund im Weyerhof im Salzburger Land vorbeizuschauen. Bereits 1130 erstmals erwähnt und seit 1642 Wirtstaverne ist das historische Anwesen heute ein ebenso romantisches wie genussvolles Juwel. Ergänzend zur 3-Hauben-Küche und zu den charmanten Zimmern mit stimmigen Designs wartet das Genießerhotel mit einer weiteren Annehmlichkeit auf: Einen auf einem Felsplateau hoch über dem Haus gefühlvoll in die Landschaft integrierten Badeteich mit 40 m Schwimmlänge – prächtige Aussicht auf den Weyerturm aus dem 11. Jh. und die Hohen Tauern mit dem Habachgletscher inklusive. www.weyerhof.at Wellness »pure.nature«: Mit viel Gefühl erhielt der Spa-Bereich im – neuerdings – 5-Sterne-Böglerhof eine gelungene Erweiterung. E Auf Anhieb avancierte der Badeteich mit seinem Panoramablick zum Hit unter den Gästen im Weyerhof. Bestätigung für seine hohen Kochkünste: Hansi Treichl erhielt für seine »raffiniert kreativ verfeinerte Tiroler Küche mit weltoffenem Esprit« drei Gault-Millau-Hauben.
13 Fotos (2): Bergergut Fotos (2): Planstudio Pederiva om neuen Spirit kündet schon von außen das Farbkonzept der Fassade, die sich nun perfekt inmitten der umliegenden Apfelplantagen und der Bergkulisse einfügt. Einen Stock tiefer wanderte die Rezeption fürs noch bequemere Ankommen, und ein Hingucker ist der gesamte Lobbybereich mit Check-in-Lounge, gemütlichen Polstermöbeln und einer »lebenden Wand«. Grün- und Brauntöne mit goldenen Akzenten bestimmen das moderne Ambiente mit gekonnt platzierten Lichtquellen. Die Hotelbar wird mit Weinschrank und Degustations-Table zum neuen »Place-to-be«. Im Concept Store gibt’s nachhaltige Kleidung, innovative Accessoires, hochwertige Lifestyle-Produkte und kulinarische Mitbringsel von Wein bis Olivenöl. Nicht minder spektakulär präsentiert sich der Relaxbereich: Bereits vor der aufwendigen Neukonzeption zählte das 5-Sterne-Genießerhotel mit Infinity-Pool, Spabereich & Saunawelt zu den besten Wellnessoasen Südtirols. Nun werden mit neuer Aufguss-Sauna samt Panoramablick, Whirlpool, Fitness- und Relax-Bereichen weitere sehr coole Akzente gesetzt. Ein Highlight sind im Sensa Spa die offenen Räume der Face- & Nail-Bar und des Hair-Studios. www.lamaiena.it Mit alpin-mediterraner Leichtigkeit präsentiert sich auch die mit einer Prise Lifestyle umgestaltete Wellness, mit der Familie Waldner ihre Gäste zum 60-jährigen Betriebsjubiläum des La Maiena Meran Resort in Marling bei Meran ab 18. April überrascht. LUXUS ZWISCHEN ALMEN UND PALMEN TINY-HOUSES UND WALD-SPA Passion und Liebe zum Detail ist im Mühlviertler 4-Sterne-S-Genießerhotel an der landschaftlich verträumten Grenze zu Tschechien, nahe des Moldau-Stausees, überall spürbar. Und so ist für die Gastgeber Eva-Maria Pürmayer und Thomas Hofer die Erweiterung um 6 als Pfahlbauten angelegte Tiny-Houses keine Frage der Vergrößerung. Sie sind vielmehr als Ergänzung weitere kleine, feine Extras für Gäste, die mal völlig anders inmitten der Natur wohnen möchten. Noch mehr Individualität wird nach der Umgestaltung auch im Wald-Spa möglich sein, denn schon bislang war die »Sauna für zwei« ein großer Renner. www.romantik.at Was für eine hübsche Bereicherung: Schlafen in kuscheligen Pfahlbauten und danach »Sauna für zwei« im Grünen mit Waldblick. Ab Juli ist das im Bergergut möglich. V Neues Lebensgefühl par excellance verspricht das La Maiena Meran Resort nach seinem spektakulären »Rundum-Facelifting« ab 18. April. Während der Umbausperre im Juni lädt der vom Guide Gault Millau 2024 erstmals mit 3 Hauben ausgezeichnete Thomas Hofer (im Bild mit Eva-Maria Pürmayer) am 7./8. 6. und am 21./22. 6. zu seinen beliebten Brotback-Kursen ins Bergergut. Übernachtung mit Frühstück ist möglich, Wellness nicht. Pro Person €250,– inkl. 3-Gang-Menü, exklusive Übernachtung. Einen Brotback-Herbstkurs, dann mit neuer Wellness, gibt’s wieder am 17./18. 9. Cirque Gourmet 2024
14 Cirque Gourmet 2024 Fotos: Kulinarikhotel Alpin (1), Johannes Kernmayr (2) Foto: Angela Lamprecht Foto: Manfred Lang Foto: Andreas Balon »Wer denkt, viele Köche verderben den Brei, der wird im Gründlers Gourmetstüberl eines Besseren belehrt. Denn hier führen Vater Armin und Sohn Alexander gemeinsam Regie – und was dabei herauskommt, »ist ganz großes Kino!«, schwärmen die anonymen Restauranttester. Die verarbeiteten Produkte stammen großteils aus der Region – eine perfekte Möglichkeit, die Karwendelküche auf höchstem Niveau zu erleben. Und das bei traditionellen Gerichten, wie Rieslingbeuscherl, Ziegenkitz-Schnitzerl oder dem schon kultigen Backhendl aus dem Pfandl bis hin zu mehrgängigen Gourmetmenüs, die – so Gault Millau – »optisch wie geschmacklich als echte Kunstwerke auf den Teller gebracht werden.« Darüber hinaus gibt es für Familie Gründler noch einen schönen Grund mit ihren Gästen groß zu feiern: Anlässlich 25 Jahre Alpin geht am5. Juli das Sommernachtsfest mit Livemusik, Flying-Buffet und namhaften Winzern vor Ort über die Bühne. www.kulinarikhotel-alpin.at Still und leise hat sich das Genießerhotel Alpin am Achensee als eine der herausragendsten kulinarischen Adressen Tirols etabliert. Im Guide Gault Millau 2024 wird nicht nur die hohe Qualität des Gourmetrestaurants mit vier Hauben bestätigt, erstmals erhielt auch die Wirtshausküche zwei der begehrten Hauben. 6 Hauben & 25 Jahre MÜHLTALHOF. Nachdem er zum Jahresbeginn das Wirtshauslabor der »Europäischen Kulturhauptstadt Bad Ischl & Salzkammergut« gerockt hat, gibt Philip Rachinger auch zuhause im Mühlviertel ordentlich Gas mit Gastkoch-Auftritten und originellen Pop-ups. Und dies seit der mehrheitlichen Betriebsübernahme 2024 offiziell als Patron. Sein vielfach prämiertes Restaurant »Ois« steht weiterhin für eine der kreativsten und gleichzeitig erdverwurzeltsten Küchen Österreichs, neu im Team sind Gregor Bernsteiner als Sous-Chef und Anton Karlhuber, der neben Daniel Schicker seine Weinkompetenz einbringt. muehltalhof.at DAS SCHIFF. Es gilt seit Jahrzehnten als eines der besten Restaurants des Landes Vorarlberg: das Gourmetrestaurant »Wälder Stube 1840« im Hotel Schiff in Hittisau (3 Hauben Gault Millau). Nun stehen Veränderungen an! Bernd Reimer und sein Team tüfteln an einem neuen kulinarischen Konzept – man darf gespannt sein! Auch die Doppelzimmer im Stammhaus erhalten mit frischen Farben, edlen Stoffen und luxuriösen Betten ein Facelifting – ebenso wie Teezimmer, Speisesaal, Lobby und Empfangsbereich. www.schiffhittisau.com Leidenschaftliche Gastgeberin und Weinexpertin Caroline Gründler, flankiert vom 6-Hauben-Kochduo Alexander (links) und Vater Armin Gründler.
Das Johanns ist eines der besten Restaurants in Österreich und wurde mit 3 Gabeln und 92 Falstaff-Punkten sowie drei Hauben im Gault Millau durchgehend seit 2008 ausgezeichnet. Das Restaurant befindet sich in einer Villa aus dem Jahre 1905. Vollständig restauriert entstand 2007 das Restaurant von Mike Johann. Die Idee war: klein, fein und anders als alle anderen. Die Gäste können direkt an der Essküche beim Kochen zusehen oder im stylishen Esszimmer Platz nehmen. Das Restaurant ist mit 14 Plätzen eines der kleinsten Hauben-Lokale des Landes (Reservierung unumgänglich). Mike Johanns Küchenlinie strotzt vor Kreativität mit Produkten aus der Region, gepaart mit Edelprodukten aus der ganzen Welt. Ungestörtes Privat-Cooking gibt’s im»1st Floor« – dem Chef’s Table. Home-Cooking gibt es auch, denn der 3-Hauben-Koch kommt mit seiner exklusiven »finedining«-Linie auch zu Genießern nach Hause! Wohntipp: Direkt über dem Restaurant stehen zwei tolle Suiten im exklusiven Style bereit. Genießer-Pauschalen auf www.johanns.at (für Genießerhotel-Gäste gibt es einen attraktiven Partner-Preis). Johanns. Living| Mike Johann Hugo-von-Montfort-Gasse 2 8600 Bruck an der Mur – Österreich T +43 (0) 664 / 24 13 129 info@johanns.at | www.johanns.at JOHANNS. LIVING – STEIERMARK Steirisches Wohnzimmer-Ambiente mit Genuss-Garantie und Home-Cooking der etwas anderen Art. Fotos: Johanns (3), Katarina Pashkovskaya (1) GENUSSPARTNER STADELE RESTAURANT & ROOMS – SÜDTIROL Spannende Genussadresse, eingebettet in das malerische alpin-mediterrane Meraner Umland. Matthias Wenin, Schwager von Familie Waldner und in deren Genießerhotel La Maiena Meran Resort auch für die ungemein kreativ-regionale Küche mit exotischem Touch verantwortlich, führt im zauberhaften Ort Lana bei Meran eine der neuesten und interessantesten Kulinarik-Adressen der Region. »Regional-verbunden, aber mit Fusion-Stil und kreativen Geschmacksverbindungen und Anrichtungen«, beschreibt Wenin sein Konzept. Als leidenschaftlicher Tüftler ist er stets auf der Suche nach neuen Kreationen, mit denen er seine Gäste in heimeligem Wohlfühl-Ambiente zu kulinarischen Höhenflügen entführt. Der toll bestückte Weinkeller mit Schwerpunkt »Best of Südtirol« steht den hohen Anforderungen um nichts nach. Wohntipp: Im Stadele gibt es außerdem 8 individuelle, nach den Lieblingsgewürzen des Hausherrn gestaltete Zimmer. Wunderbar entspannend präsentiert sich der eigene Garten samt privatem Badesee! Ruhetage: So, Mo. Essenszeiten: Light-Lunch sowie abends Gourmet-Menü. Stadele Restaurant & Rooms | Matthias Wenin Restaurant: Aichweg, T. +39 / 338 27 028 60 Hotel: Gartenstraße 1, T. +39 / 0473 / 564 383 I-39011 Lana info@stadele.eu | www.stadele.eu Fotos: Davide Perbellini (1), Tiberio Sorvillo (2), Armin Terzer (1)
16 Cirque Gourmet 2024 In Andreas Herbsts Küche dreht sich viel um seine Heimat. Dass Regionalität und Saisonalität wichtig ist, sagen viele. In der Riederalm spürt und schmeckt man das bei jedem Teller und jeder Schüssel. Mit dem »dahoam« hat der Pinzgau jetzt eine weiteres Fine-dining-Restaurant, das mit den besten des Landes auf Augenhöhe ist, meint Jürgen Schmücking, Chefredakteur von Gault Millau Österreich. DAHOAM IM PINZGAU eginnen wir ungewöhnlich. Bei einem anderen Wirt in Leogang. Ein paar Kilometer ortseinwärts liegt der Kirchenwirt. Dort wird ein Saibling in Safransud mit Lardo und Mönchsbart serviert. Das Ungewöhnliche an dem Gericht ist, dass der Safran für den Sud aus Leogang kommt. Eine klitzekleine Menge ist es, die davon jährlich produziert wird. Nicht umsonst wurde das Produkt »Das rote Gold« genannt. Der Kirchenwirt bekommt die eine Hälfte der Ernte. Und die andere? Genau – die hat sich Andreas Herbst für sein Restaurant »dahoam« gesichert. Die Spannung ist also groß, was er daraus zaubert. Vorweg, das »dahoam« heißt nicht umsonst »dahoam». Es ist eines jener wenigen Restaurants, in denen Regionalität auch tatsächlich gelebt wird. Eine Speisekarte gibt es hier nicht. Nur eine Landkarte. Genauer gesagt, ein ledernes Tischset in Form einer Karte der Region, auf der penibel genau die Landwirte und Partner von Andreas Herbst samt ihren Produktionswerkstätten, Wiesen und Äckern verzeichnet sind. So auch der Leoganger Safran von Familie Wölfler. Herbst serviert ihn übrigens samt Blüte und mit Physalis. Das Menü ist ein abenteuerlicher Ritt durch die alpine Kulinarik des Pinzgaus. Manches traditionell und bodenständig, wie der Gang »Leoganger Tomate & Pinzgauer Schotten«. Ein Tatar von der Johannisbeertomate, gepickelte Schalotten, eine B Foto: Günter Standl
17 Cirque Gourmet 2024 kräftige Suppe von der Tomate und die Schotten als Creme und als Nockerl. Wer übrigens im Menü immer wieder vorkommt, ist der Biohof Stechabauer. Ein Parade-Vielfaltsbetrieb, nur ein paar Minuten von der Riederalm entfernt. Von den Äckern und Feldern dieses Hofs bezieht Andreas Herbst den Großteil seines Gemüses. Das Faschierte vom Reh serviert er etwa in der Blüte einer Stechabauer-Zucchini. Die Pastinaken fürs Dessert (ja, fürs Dessert!) oder die Artischocken fürs Eierschwammerl-Gericht kommen ebenfalls von Familie Haitzmann, die diesen Hof seit Generationen betreibt. Zum Schluss kommt immer das Dessert. Und das bleibt bei diesem Menü gleich doppelt in guter Erinnerung. Einmal als der letzte Gang selbst. Saalfeldner Moosbeere und »Leoganger Banane«. Serviert wird das Ganze mit fermentiertem Milch-Kefir-Eis. Und die Banane? Die entpuppt sich als Bananenbrand im Whiskyfass. Direkt aus Stockis Mountain Destillerie ein paar Häuser weiter. Andreas Herbst beweist nicht nur eine sichere Hand in der Küche. Er hat auch ein gutes Gespür für die richtigen Partner. Foto: Lorenz Masser »Unser Menü ist eine kulinarische Wanderung durch die Leoganger Bergwelt. Mit Bodenhaftung und kreativem Weitblick gleichermaßen.« ANDREAS HERBST Koch Andreas Herbst und sein Team sind in Hochform und wurden im Guide Gault Millau 2024 erstmals mit 4 Hauben ausgezeichnet. Links: »Die Riederalm Blume« – Leoganger Wildmasthendlleber, eingelegte Marchfelder Kirsche und Unsterblichkeitskraut.
Foto: Drehwerk, Peter C. Mayr In Paris vor 50 Jahren als Jeunes Restaurateurs d’Europe gegründet, sind die JRE seit 2004 auch in Österreich präsent und stellen mittlerweile die besten Köch:innen des Landes. Mit dabei sind eine Reihe von Genießerhoteliers, mit Richard Rauch, Vitus Winkler und Stefan Eder sogar in führenden Rollen. Text: Wolfgang Neuhuber 20 JAHRE JRE-ÖSTERREICH ie markanten drei Buchstaben sind längst zum Synonym für Spitzenküche geworden, omnipräsent als kulinarische Trendsetter in Zeitschriften, Social Media und Fernsehen. Alleine die mittlerweile 43 österreichischen Mitglieder bringen es – inklusive einiger Zweitlokale – auf eindrucksvolle 158 Gault-Millau-Hauben, 145 FalstaffGabeln und 132 A-la-Carte-Sterne. Mit Villa Rosa & Geschwister Rauch, Der WILDe EDER, Krainer, Bacher, Mühltalhof, Bergergut, Das Traunsee, Döllerer, Sonnhof by Vitus Winkler, Die Riederalm, Die Forelle, Alpin und Sonnenhof zählen auch 13 Genießerhotels zu diesem elitären Kreis. Insgesamt tragen rund 400 Restaurants aus 15 europäischen Ländern sowie einem aus Australien das JRE-Logo. Ein Logo, das heiß begehrt ist, aber nur nach strengem Procedere an auserwählte Betriebe vergeben wird. WIE MAN JRE WIRD »Wir suchen Betriebe, die Rohdiamanten sind, also: hoch talentiert, aber erst am Start der Karriere«, skizziert JRE-Österreich-Präsident Richard Rauch das Anforderungsprofil. Das Mindestalter liegt bei 25 Jahren. Ab 50 Jahren wechselt man in den Status des »Membre d’Honneur« und ist dann nicht mehr stimmberechtigt. Leidenschaftlich verbunden bleibt man der Kooperation sein Leben lang. Formal dürfen neue Mitglieder bei der Aufnahme nicht älter als 40 Jahre sein. Dazu muss ein Betrieb drei Jahre geöffnet haben und dem hohen JREQualitätsstandard entsprechen. Letzterer wird unter anderem mittels professionellem »Mystery Check« getestet. Im Idealfall führen die Bewerber:innen das eigene Restaurant, »konzerngeführte Unternehmen« passen nicht in die Vereinigung der Selbstständigen. D Mit never-ending Passion in die Zukunft: der Vorstand von JRE-Österreich mit Richard Rauch (Bild Mitte, Präsident), sowie – von links nach rechts – Klemens Schraml (Nachhaltigkeit und Schriftführer), Stefan Eder (EU-Delegierter), Vitus Winkler (Vize-Präsident), Michael Kolm (Medien & Social Media) und, nicht im Bild, Lukas Kienbauer (Finanzen). JRE: Korrekt spricht man von »schön restoratörs« oder vereinfacht nach den drei Buchstaben »jot-er-e« (deutsch) oder »dschei-ar-i« (englisch). Alle JRE-Mitglieder unter den Genießerhotels tragen dieses Logo auf ihren Hotelseiten ab Seite 61. 18 Cirque Gourmet 2024
Foto: Lisa Edi Und dann ist da noch die »menschliche Komponente«, so Rauch. Auch über sie stimmen die Mitglieder ab. Denn eigentlich versteht man sich bei JRE-Österreich als Freundesgruppe, die eine Leidenschaft teilt: Die beste, ehrliche Küche im Lande zu servieren. KOMPROMISSLOSE QUALITÄT »Never-ending Passion« für alles rund um die Kulinarik ist die europaweite, verbindende Klammer dieses außergewöhnlichen Netzwerkes. Getragen von einem lebendig gehaltenen »jungen Spirit« sind es die kreativsten und innovativsten Köpfe der Gastronomie, die das Thema Genuss leben und sich ständig gegenseitig inspirieren. Und dies durchaus sehr konsequent im Umgang mit den aktuellen Fragen unserer Zeit, mit Umwelt und Nachhaltigkeit, mit Fair Trade oder Gleichberechtigung auf allen Ebenen. Bei allem elitären Anspruch ist es den JRE dabei wichtig, am Boden und für alle greifbar zu bleiben. FESTREIGEN IM JUBILÄUMSJAHR Unter den zahlreichen Veranstaltungen, mit denen die österreichischen Mitglieder den JRE-Geburtstag feiern, stellt die gemeinsame JRE-Gala am 30. Juni beim niederösterreichischen Schloss Grafenegg den absoluten Höhepunkt dar. Ein Fest, das sicher legendär wird. Etwas anderes hätte man von JRE-Österreich auch nicht erwartet! Denn die Kooperation im Family-Style hat die Erwartungshaltung zwei Jahrzehnte lang ganz schön nach oben geschraubt. SONNTAG, 30. JUNI 2024 JRE-GEBURTSTAGSFEST AUF SCHLOSS GRAFENEGG Pflichttermin für Genießer: JRE-Österreich verwandelt den Park des Märchenschlosses Grafenegg, das Auditorium und die ehrwürdigen Räume der ehemaligen Reitschule von 11 bis 20 Uhr in eine fantastische Gourmetwelt. 43 JRE-Köch:innen bereiten ebenso viele kleine Kreationen in 13 Küchenstationen vor. Ab 11 Uhr Champagner-Aperitif, 12.30 Uhr großer Festakt, 13.30 Uhr Flying-Dinner, dazu unzählige Winzer:innen und Produzent:innen mit Verkostungen, Davidoff-Zigarrenlounge, Miele-Kochstudio, Reisetbauer Gin-Bar, und all dies bei Partystimmung mit ganztätig Musik. Preis pro Person: €250,– bei jedem JRE-Betrieb oder €350,– an der Tageskasse oder bei Ö-Ticket inkl. 43 Gängen, Champagner-Aperitif, Wein, Wasser, Bier, Spirituosen, Kaffee. GRATIS BESTELLEN: Der JRE-Guide Österreich 2024. www.jre-guide.at oder hier Foto: Jan Hanser, mood.at FESTE FEIERN 2 x 25 Jahre Sowohl Familie Gründler vomGenießerhotel Alpin(siehe auch S. 14 und 118), wie auch Sonja und Richard Rauch mit ihremRestaurant Geschwister Rauch (& Genießerhotel Villa Rosa, siehe auch S. 21 und 74) feiern ihr 25-jähriges Bestehen, unter anderem mit Sommernachtsfest im Alpin am 5. 7. (www.kulinarikhotel-alpin.at) und »Das Fest« bei Geschwister Rauch am 16. 6. (www.geschwister-rauch.at). 2 x 60 Jahre Stolze 60 werden das Südtiroler Genießerhotel La Maiena Meran Resort sowie das Genießerhotel Theresa im Zillertal. 1964 von Franz Waldner als Restaurant, Weinstube und Nachtlokal eröffnet, avancierte das jetzige 5-Sterne-Hotel rasch zum hippen Treffpunkt, ehe 1977 der Hotelbetrieb öffnete. Perfekt zum 60sten startet Familie Waldner ab 18. 4. mit vielen TopNeuheiten in die Jubiläumssaison (siehe auch S. 13 und 70). www.lamaiena.it Mit einem 60er gibt sich Familie Egger nicht zufrieden! Nein, hier sind es gleich deren drei: Am 1. 6. feiert das 4-Sterne-S-Hotel (siehe auch S. 114), am 22. 7. folgt Spitzenkoch Stefan Egger, und bereits zuvor, am 25. 1., stand bei seinen Eltern Theresa und Siegfried die Diamantene Hochzeit an! Bei der genussvollen Jubiläumswoche von 25. 5. bis 2. 6. wird daher groß gefeiert: 7 Tage (1 Nacht gratis) inkl. Gala-Abend, Kamingespräch, Kräuter- und Ernährungswanderung, Laternenspaziergang, Besuch im BrauKunstHaus, Wein- und Schnapsverkostung, E-Bike-Tour, Führung durch die Hintertüren des Hauses, vielen kleinen Überraschungen und natürlich allen Inklusivleistungen. www.theresa.at Nicht nur JRE-Österreich feiert 2024 ein Jubiläum, auch bei einigen Genießerhotels knallen die Korken! 3 x 60 im Hause Egger: Hotel, Stefan (links) und seine Eltern Theresa und Siegfried feiern Jubiläum.
20 Cirque Gourmet 2024 Wenn echte Bregenzerwälder Architektur mit einem urbanen Feuerwerk an Farben, Formen und Stilen eine kunterbunte Liaison eingeht, ist man bei ELLEN NENNING in Bezau gelandet. Genau genommen in ihrer »Gams«, das als »adults only«- Hotel für Genießer zum Erlebnis für alle Sinne lädt. Mit der neugebauten GAMS, zu zweit samt stylisher Kuschelzimmer und Wellness sowie dem Stammhaus, das GAMS 1648. Außen mit historischer Originalfassade bis hin zu den türkisen Fensterläden, innen eine eigene, moderne Welt. »Mutig und ganz anders« schwärmte Rolling Pin und verlieh den Award für das »Gastronomiekonzept des Jahres«. Fotos (3): Christian Wöckinger Foto: Johannes Kernmayer 376 Jahre Geschichte trifft freches Design. Die begehbare Weinwand erstreckt sich über vier Stockwerke, überall warten gemütliche Nischen mit einem Accessoire-Mix zum Schauen und Staunen. Der »Star« im GAMS 1648 ist der mit Goldmosaiken gestaltete, original Pizzaofen aus Neapel. Ganz schön GAMS
Alle Termine und Preise ohne Gewähr. Bitte vergewissern Sie sich bei Planungen und Reisebuchungen vorab direkt in den einzelnen Betrieben. Wine-Pairing in Perfektion – die Winzerabende bei Familie Müller im Sonnenhof. Fotos: Radomir Grabic (1), Joerg Lehmann (2) Foto: Rene Strasser Für feine Küche sind alle Genießerhotels bekannt. Immer wieder gibt es aber ganz spezielle Veranstaltungen, die sich Gourmets nicht entgehen lassen sollten. Hier eine kleine Auswahl. Um nichts zu verpassen, empfiehlt sich die Anmeldung für den Newsletter. GENUSS-EVENTS 2024 SONNENHOF Wine- & Dine-Diners mit persönlich anwesenden Winzern, www.sonnenhof-tirol.com 3-Hauben-Koch Patrick Müller präsentiert ein 6-Gang-Gourmetmenü mit begleitender Weindegustation. • Di, 19. 3.: mit Burgenlands Star-Winzer Albert Gesellmann • Di, 14. 5.: mit dem italienischen Kult-Weingut Castello di Ama Jeweils €190,– (für externe Gäste), €165,– (für Hotelgäste) inkl. Apero und Wasser. ROTEWAND Friends & Fools 2024, www.rotewand.com/faf/events Regelmäßige Top-Events, u.a. mit Gastköch:innen, originellen Feldküchen, Kochkurse u.v.m. Stets aktuell auf obiger Website. • Do, 4., bis So, 7. 7.: Sommerfest mit vielen kulinarischen Highlights. Jeweils 1x wöchentlich: • Dinner Masterclass Fermentation mit Jamie Unshelm, Leiter des Rote Wand Culinary Labs, und abschließendem Menü. • Wine & Dine, ebenfalls mit Jamie Unshelm und Weinen & Getränken von Dominic Lackner, Weindirektor Rote Wand. GESCHWISTER RAUCH Das Fest, www.geschwister-rauch.at • So, 16. 6.: Das große Jubiläumsfest zum 25-jährigen Bestehen des gemeinsamen Restaurants und Wirtshauses von Richard und Sonja Rauch mit 20 Gastköch:innen und Winzer:innen sowie musikalischem Live-Act. €235,– all inclusive. Unbedingt vorreservieren: reservierung@geschwister-rauch.at DIE RIEDERALM – JRE-Herbstfreunde, www.riederalm.com • Sa, 9. 11.: ein kulinarisches Feuerwerk mit den Spitzenköchen Andreas Krainer (Genießerhotel Krainer), Martin Klein (Ikarus/Hangar 7) sowie Mario und Paul Lohninger (Lohninger Frankfurt), würdig begleitet von Salvino Benanti (Weingut Benanti, Viagrande, Italien). BERGERGUT Mühlviertler Genussreigen, www.bergergut.at • Do, 20. 6.: »10 Hauben zu Sunivent« mit Gastgeber Thomas Hofer und seinen JRE-Kollegen Lukas Kienbauer (Lukas Restaurant) und Clemens Grabmer (Waldschänke). • Fr, 5. 7.: Dinner in Concert. Zur 3-Hauben-Küche laden Martin Spengler & die foischn Wiener zum Privatkonzert. • Do, 26. 9.: »Voigas französisch«. Frankophiles Galamenü mit französischer Weinbegleitung de luxe. DÖLLERER – Kunst und Kulinarik – Festspiele Golling, www.festspielegolling.at • 27. 6. bis 29. 8.: 21 hochkarätig besetzte Veranstaltungen in Kombination mit Andreas Döllerers Alpine Cuisine im 5-Hauben-Restaurant oder feinen Gerichten aus seiner Wirtshausküche. Siehe auch S. 26–27. DAS TRAUNSEE – Felix da Capo, www.dastraunsee.at • September, genaue Termine noch offen: Mehrere Gourmetevents als Nachtrag zum FELIX-Wirtshausfestival anlässlich der stylishen Umgestaltung der Post am See mit neuem Kulinarik-Konzept durch 4-Hauben-Koch Lukas Nagl. DIE FORELLE – Bauer & Koch, www.dieforelle.at • Mo, 7. 10.: bäuerliche Betriebe präsentieren ihre Produkte und Spitzenköch:innen kreieren daraus kleine, feine Spezialitäten. LANDHAUS BACHER Wachau GourmetFestival, www.wachau-gourmet-festival.at • Sa, 13. 4.: Weingut-Hirtzberger-Abend 6-gängiges Gourmetmenü mit Weinen dieses Wachauer Top-Weingutes aus 2002 bis 2017. Als besondere Überraschung sorgt Seniorchef Klaus Wagner persönlich für zusätzliche Genussmomente. €445,– (Zwei Personen verkosten aus einem Glas: die zweite Person bezahlt €290,–) inkl. Aperitif. • Mo, 15. 4.: Dorfer & Friends Zu Gast ist Jean-Philippe Blondet (Restaurants Alain Ducasse at The Dorchester in London). Der 3-Sterne-Koch verbindet auf geniale Weise traditionelle französische Küche mit modernen Einflüssen. €550,– DER WILDE EDER JRE-Gourmetabend, www.der-wilde-eder.at • Fr, 26. 4.: genussvolles Degustationsdiner mit einem ganz geheimen Überraschungskoch. Stets topaktuell informiert Paradiesische Lage – der WILDe EDER. NEWSLETTER maximal 1x pro Woche 21 Cirque Gourmet 2024
22 Cirque Gourmet 2024 LiebeAUFDEN ERSTEN BISSEN Sie sind eines der interessantesten, rührigsten und vor allem lustigsten Schauspieler-Paare. Darüber hinaus sind Fritz Karl und Elena Uhlig zwei Genussmenschen, die nicht nur gut essen gehen, sondern leidenschaftlich gern kochen. Interview: Wolfgang Maria Gran; Foto: Michael Kammeter BEZIEHUNGSSTATUS: ERLEDIGT So heißt das gemeinsame humoristische LeseabendProgramm von Fritz Karl und Elena Uhlig. Und so könnte man auch den realen Beziehungsstatus des Schauspieler-Paares bezeichnen, denn nach 17 gemeinsamen Jahren haben die beiden Mimen Ende 2023 auch das mit der Eheschließung erledigt. reilich ist es ein launiger Marketing-Gag, wenn Fritz Karl im witzigen Interview-Intro zum gemeinsamen Kochbuch »Hot Cuisine« sagt: »Es war Liebe auf den ersten Bissen.« Aber es könnte genauso gut wahr sein bei diesem humorvollen Paar, das mit den vier gemeinsamen Kindern in München lebt. Denn was in dieser Familie auf die Teller kommt, hat nicht nur mit Nahrungsaufnahme, sondern immer auch mit Leidenschaft und Genuss zu tun. Das wird gewiss damit zusammenhängen, dass Fritz Karl einer Gastronomie-Familie aus Traunkirchen in Ober- österreich entstammt. Beim Gespräch im urigen Münchner Wirtshaus »Isarthor« plauderte der Schauspieler über Eheglück, Kinder als Lehrmeister, die Kraft guter Komödien, Rollen, die er gern gespielt hätte und sehr ausgiebig über das Kochen. Gar nicht so lange vor Ihrer Hochzeit Ende 2023 sagten Sie noch: Wozu sollen wir heiraten? Was hat sich denn da plötzlich geändert? Fritz Karl: Das war ein Anfall meinerseits. Wir haben eine Phase der Hoch-Zeit erlebt, und das war so ein momentaner romantischer Hexenschuss, der mich da ereilt hat. Wir waren mit den Kindern übers Wochenende verreist, und ich dachte: Jetzt frag’ ich sie. Am Freitag hab ich’s mir überlegt, und am Samstag hab ich gefragt. Aber ich bereue es bis jetzt noch nicht. Sie waren ja vor der Hochzeit schon 17Jahre ein Paar. Entdeckt man da trotzdem noch Neues aneinander, und wie erhaltet ihr eure Beziehung frisch und abwechslungsreich? Fritz Karl: Man muss ein bisschen aufpassen, dass man nicht dieses Dackel- syndrom kriegt wie die Hundebesitzer, die sich mit den Jahren dem Hund annähern und umgekehrt. Davor sind wir aber, glaube ich, ganz gut gefeit, denn wir machen sehr viel, so wie unser gemeinsames Programm. Auch der Kampf gegen die pubertierenden Kinder schweißt zusammen. F TAVOLATA DAS GENIESSER-TISCHGESPRÄCH
»Ein gemeinsames Bühnenprojekt mit der Lebenspartnerin, das so viel Spaß macht, ist schon ein Geschenk. Für uns ist das irgendwo eine Auszeit – man könnte fast sagen: wie Flitterwochen.« SCHAUSPIELER FRITZ KARL
24 Cirque Gourmet 2024 Ihr habt vier gemeinsame Kinder und Sie haben noch drei aus erster Ehe. Gibt es Dinge, die Sie als siebenfacher Vater von Ihren Kindern gelernt haben? Fritz Karl: Sieben Kinder sind ein ziemliches Lernprogramm. Von meinem ältesten Sohn lerne ich immer wieder kochen, der macht tolle Sachen. Der mittlere ist ein sehr nachhaltiger Mensch mit einem unglaublichen Bewusstsein. Die große Tochter geht mit ihren Kindern so um, dass ich mir für meine Kleinen jedesmal eine Scheibe abschneiden kann. Der 16-Jährige macht tolle Musik, der 13-Jährige ist unglaublich empathisch und sozial eingestellt – und auch die zwei kochen bereits, wie bei uns in der Familie eigentlich alle kochen. Ja, und dann sind da noch meine zwei kleinen Prinzessinnen. Von denen lerne ich, was Aufmerksamkeit bedeutet. Wir haben so viel, aber nicht die Zeit, uns damit ausreichend zu befassen. Das lernt man von Kindern schon, denn die nehmen sich einfach die Zeit, etwas zu tun. Sie haben das Kochen angesprochen, also bleiben wir kurz in der Küche. Was ist für Sie der größere sinnliche Genuss: essen oder kochen? Fritz Karl: Ich bin einer, der kocht und dabei gleichzeitig isst. Wenn ich mehrere Gänge koche, bin ich beim Servieren schon satt. Das hat den Vorteil, dass ich parallel schon abwaschen kann und ein sehr guter Gastgeber bin, weil ich ständig herumrenne, nachschenke und nachlege. Für eine professionelle Küche wäre ich aber ungeeignet, denn ich wäre selbst mein bester Gast. Apropos professionell: Sie spielen mit Ihrer Frau im Sommer wieder in Golling. Was verbindet Sie mit den Döllerers? Fritz Karl: Das ist eine unglaublich herzliche Familie. Und das fantastische Essen und Trinken dort ist für zwei Menschen, die so gern genießen wie die Uhlig und ich, jedes Mal ein Fest. Bei den Festspielen sind wir gern dabei, das ist total stimmungsvoll und man fühlt sich gut aufgehoben. Mit Andreas Döllerer haben Sie nun gemeinsam, auch Kochbuch-Autor zu sein. Wie kam es zum Uhlig-Karl-Kochbuch »Hot Cuisine«? Fritz Karl: Ursprünglich wollten wir uns nur lustig machen über die Kochshows. Wir haben da Sachen wie Butterbrot oder »Beamtenforelle« zubereitet und das über Social Media gespielt. Das hat dann aber so ein enormes Feedback erzeugt, dass wir umgeplant und dieses Kochbuch entworfen haben. Damit wurde das, was als Spaß begonnen hatte, plötzlich richtig viel Arbeit. Dass es ein französisches Kochbuch wurde, war den Kunstfiguren Éléne und Frédéric geschuldet. Wie seid ihr dann an Rezepte für ein ganzes Kochbuch gekommen? Fritz Karl: Etliche Rezepte haben wir in die französische Richtung gelenkt. Viele davon stammen von meiner Mutter, denn die hat jedem Kind ein handgeschriebenes Kochbuch mit den Highlights aus der Küche unseres elterlichen Restaurants geschenkt. Das Besondere an unserem Buch ist, dass es multimedial ist. Bei jedem Rezept ist ein QR-Code, und man kann uns damit beim Nachkochen zuschauen. Wenn »die Uhlig« versucht, Witze zu erzählen, ist der Herr Karl meist etwas peinlich berührt. Die schrägen Miniaturen der beiden haben mittlerweile Zigtausende Follower, etwa auf Facebook. Zu Recht wie wir meinen ... und kann man hier nachverfolgen: HOT CUISINE EINFACH FRANZÖSISCH Die Tausendsassas Uhlig und Karl gingen als »Éléne & Frédéric« auch unter die Kochbuchautoren. Ursprünglich als heitere Persiflage auf Kochshows und Haute Cuisine gedacht, entstand dabei dann aber ein multimediales Werk, das nicht nur bei Rezepten alle Stücke spielt. Gern gesehener Gast bei einem Abend mit historischen Persönlichkeiten wäre der Wolfgang Amadeus aus Salzburg. Mick Jagger fällt durch, weil er als offensichtlicher »Hungerhaken« wohl zu wenig essen würde. Und Goethe, weil er vermutlich fad ist. Foto: Internationale Stiftung Mozarteum GEFÄLLT UNS
25 Cirque Gourmet 2024 Geht man, wenn man so gern kocht, noch in Restaurants? Und wenn ja, haben Sie Favoriten? Fritz Karl: Natürlich, und wir gehen auch gerne sehr gut essen. Den »Döllerer« habe ich ja schon erwähnt, und der, der mich darauf aufmerksam gemacht hat, war Wolfgang Gröller vom »Bootshaus« in Traunkirchen – auch eine unserer Lieblingsadressen, wenn es ums ganz besondere Essen geht. Sie haben aber auch eine Geschichte mit dem »Isarthor«, diesem gemütlichen Wirtshaus, in dem wir gerade unser Gespräch führen. Fritz Karl: Hier habe ich mich zum ersten Mal mit Marcus Rosenmüller getroffen, als wir beschlossen, »Wer früher stirbt, ist länger tot« zu machen. Auch meine Kinder gehen irrsinnig gern hierher. Meine Jüngste, die Fünfjährige, ist eine große Verehrerin des Schweinsbratens, und der 13-Jährige liebt das Schäufele (Schweinsschulter) von hier. Nun aber von der Küche zum Beruf: Was spielen Sie eigentlich lieber? Kriminalfilme oder -serien, oder doch eher etwas aus dem lustigen Fach, also gute Komödien? Fritz Karl: Am schwierigsten sind Komödien, und die sind auch am undankbarsten, weil sie nie mit Preisen gesegnet werden. Aber vom Handwerklichen her, vom Drehbuch übers Inszenieren bis zum Spielen, ist für mich die Komödie die Königsklasse, und ich spiele sie wahnsinnig gern. Aber es gibt nur wenige und nur wenige gute, weil sich am deutschen Markt alles auf den Krimi gestürzt hat. Der ist vom Dramaturgischen her ein einfaches Vehikel. Einer stirbt, und es wird aufgeklärt. Da muss man grundsätzlich ernst schauen und mit einer Mimik wie nach der Spritze beim Zahnarzt fragen: »Wo waren Sie um 20 Uhr?« Nein, Spaß. Ich hatte ja das Glück, auch mit Leuten wie Lars Becker zu arbeiten, die in dem Genre wirklich anspruchsvolle Sachen machen – wie »Unter Feinden« zum Beispiel. In der Serie »Meiberger« spielten Sie einen Gerichtspsychologen, der auch Hobbyzauberer ist. Was würden Sie ad hoc zaubern, wenn Sie tatsächlich diese Fähigkeit besäßen? Fritz Karl: 2024 wählt in 75 Ländern die Hälfte der Menschheit. Könnte ich zaubern, würde ich dafür sorgen, dass alle diese Wahlen liberal, demokratisch und auf gar keinen Fall rechts ausgehen. Sie haben eine Vergangenheit als Wiener Sängerknabe. Wird bei einem Tausendsassa wie Ihnen auch einmal der Sänger durchbrechen? Fritz Karl: Tatsächlich verspürt die Uhlig seit Längerem einen starken Drang zu singen, aber ich denke, das gehört zu den Dingen, die wir vielleicht auslassen sollten. Auch ich trage in mir den Wunsch, einmal einen Liederabend zu machen, aber aufgrund meiner musikalischen Ausbildung weiß ich, wieviel Arbeit das ist. Da braucht man Muskeln, die ich nur beim Versuch trainiere, den 16-Jährigen aus dem Bett zu kriegen. Mein Sohn Aaron ist der wirklich Musikalische, der spielt fünf Instrumente und macht hervorragende Musik – aber nur für sich. Ein Instrument, das Sie und Ihre Frau auch im gemeinsamen Bühnenprogramm erstklassig spielen, ist der Humor. Wie wichtig ist der in Ihrem Leben? Fritz Karl: Der ist ein ganz wichtiger Bestandteil, nicht nur im Künstlerischen. Auch wenn es definitiv Humor-Brüche in unserer deutsch-österreichischen Verbindung gibt, ist der Humor etwas, das die Uhlig und mich sehr verbindet. Und wir mögen es beide, die Menschen zu unterhalten. Wir führen in unserem Programm »Beziehungsstatus: erledigt« auf humorvolle Weise durch alle Facetten von Beziehung. Die Leute lachen, weil sie sich wiedererkennen und sich fragen: Waren die bei uns im Schlafzimmer? Durch den Humor können Menschen Sachen leichter annehmen, beobachten und erkennen. Natürlich könnte man diese Themen auch mit intellektueller Schärfe angehen, aber das würde nur Distanz erzeugen. Durch das Lustige nehme ich die Menschen mit, weil der Humor etwas Verbindendes hat. Lassen Sie uns gegen Ende unseres Gesprächs ein wenig spielen. Stellen wir uns vor, Sie kochen ein erlesenes Dinner und dürfen dafür als Gäste vier Menschen einladen – egal, ob diese noch unter uns weilen oder schon verblichen sind. Welches Quartett würden Sie für Festmahl und anschließendes Postkolloquium wählen? Fritz Karl: (wie aus der Pistole geschossen) Mozart! Das würde mich brennend interessieren, wie der Typ wirklich getickt hat. (Kurze Nachdenkpause) Die Uhlig. Weil wenn die erfährt, dass der Mozart da war und ich sie nicht eingeladen habe, wäre sie stinksauer. (Längere Nachdenkpause) Daniel Day-Lewis. Mit dem bin ich zwar bei einem Dreh in Irland schon einmal im selben Pub gesessen, aber geredet haben wir noch nicht miteinander. (Längeres wortreiches Sinnieren) Man ist ja immer verleitet, die großen Verbrecher der Menschheitsgeschichte einzuladen, um zu erfahren, was in denen vorgegangen ist. Aber das kann ich wieder wegen der Uhlig nicht machen. Der Goethe würde mich überhaupt nicht interessieren, der wäre sicher langweilig. Mick Jagger! Aber der ist wieder so ein Hungerhaken, den lade ich wieder aus, weil der isst ja nix. Ich hab’s: Jesus Christus. Der ist zwar auch so dünn wie der Jagger, aber nach der Wüste hat er vielleicht einen Hunger. Schauspieler werden oft gefragt, welche Rollen sie gerne noch spielen würden. Ich frage anders: Welche Rolle hätten Sie gern gespielt, die jemand anderer schon innehatte? Fritz Karl: Gute Frage, da muss ich wieder ein bisschen nachdenken. Da gibt es schon eine, für die ich nicht in Frage gekommen wäre, die ich aber gern gespielt hätte: Den Hendrik Höfgen in »Mephisto« von István Szábo, eine Figur, die Klaus Maria Brandauer hervorragend verkörpert hat. So eine Rolle ist ein Geschenk für einen Schauspieler. Oder den Charles Foster Kane in »Citizen Kane« von Orson Welles, das ist auch so eine geile Rolle. Ich kann mir auch vorstellen, dass ich ein sehr guter James Bond wäre. Ich würde den aber ein bisschen witziger anlegen und nicht ganz so actionbeladen, denn das lässt mein Kreuz nicht mehr zu. Dann alle Formen von Kaiser Nero, Sandalenfilme wie »Spartacus« und – ich oute mich jetzt – »Indiana Jones«. Das ist ein Bubentraum, aber ich muss zugeben, dass der Harrison Ford das eh sehr gut gemacht hat.
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