43 Cirque Gourmet 2024/25 as so hipp klingt, hat uralte Tradition. Schon vor 2.500 Jahren tauchten eurasische Nomaden ihre Kinder ins frostige Wasser, um ihre Widerstandskraft zu stärken. In der Folge finden sich in verschiedensten Kulturen ähnlich eiskalte Rituale. Am 19. Januar, dem russischen Dreikönigsfest, springen alljährlich Millionen von Menschen in Eislöcher, um sich in geweihtem Wasser von Sünden reinzuwaschen. Auch in Deutschland hat winterliches Schwimmen eine lange Geschichte. Von Karl dem Großen vor mehr als 1.200 Jahren ist dies ebenso überliefert wie von Goethe, der sich in Weimar das Eis im Fluss aufhackte, um mit Freunden zu baden. In den letzten 200 Jahren fand kaltes Wasser zunehmend Einzug für therapeutische Zwecke in der Medizin, ehe Sebastian Kneipp dieses Thema endgültig in der Gesellschaft salonfähig gemacht hat. Die Kombination aus kalt und heiß bildet heute in verschiedensten Facetten einen Schwerpunkt in allen Wellness-Hotels. Einfach euphorisierend: Eisbaden am Faaker See Derzeit gibt es einen wahren Hype ums Eisbaden, das der als »Iceman« international bekannte Extremsportler Wim-Hof ausgelöst hat. Eine eigene Atemtechnik in Kombination mit kaltem Wasser versetzt den Körper in sogenannten hormetischen Stress, wodurch verschiedenste euphorisierende Hormone ausgeschüttet werden. Wer dies einmal mit Trainern probieren möchte, ist bei den Relax-Workshops zum Thema »Eisbaden« im Genießerhotel Karnerhof (siehe S. 106) im November und Dezember richtig. »Die Temperatur des Faaker Sees beträgt an den Terminen 4 bis 10 Grad«, erzählt Gastgeberin Ursula Karner. »Wo sich im Sommer die Gäste am Badestrand tummeln, herrscht im Herbst und Winter eine ganz besondere, beinahe mystische Stimmung!« Beste Voraussetzungen also, um sich mit professionellen Trainern in den sehr frischen See zu wagen. Grundlagen sind die schon erwähnte, wissenschaftlich anerkannte Atemtechnik sowie eine Kältetherapie, mit der der Körper nach und nach an niedrigere Temperaturen und längere Zeit im kalten Wasser gewöhnt wird. Ebenfalls von großer Bedeutung ist das richtige Wiederaufwärmen danach. Für all jene, die dabei vorerst dennoch lieber zuschauen möchten, steht eine (gewärmte) Top-Wellness-Landschaft bereit. Im neuen Spa wählt man zwischen mehreren, unterschiedlich temperierten Saunen, ergänzt durch eine finnische Sauna direkt am Ufer mit anschließender, gut dosierter Abkühlung im See. Ein besonderes Highlight stellt der 20 m lange, ganzjährig beheizte Infinity-Pool dar – mit traumhaftem Ausblick auf die Bergwelt der Karawanken. Die lichtdurchfluteten Ruhebereiche samt FKKTerrasse sind danach wie geschaffen fürs entspannende Nachruhen. W 30 m unter der Skipiste im Gletschersee schwimmen! Voraussetzungen: sportlich, gesund und ein wenig verrückt, sowie in guter mentaler Verfassung, wie hier steht: www.natureispalast.info/touren/extra-eisschwimmen Foto: Natureispalast im Hintertuxer Gletscher
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