60 Cirque Gourmet 2024/25 Im Fischrevier an der Isel achtet Michael Obwexer darauf, dass Gäste keine zu kleinen Forellen oder Äschen entnehmen. Kein Wunder, dass der Hotelier auch zur fulminanten Küche der »Rauter-Stube« nach Reiferem angelt. Text: Roland Graf; Fotos: Monika Reiter n Jean-Baptiste Broussier erinnert wenig in Österreich. Der »Franzosen-Keller« allerdings, den man 1809 für den napoleonischen General unter dem Hotel Rauter anlegte, gilt aber bis heute als Beginn der vinophilen Ader in Matrei. In weniger weit zurückliegenden Jahren war es dann Hotelier Hermann Obwexer, der für die Bevorratung – nicht nur mit französischen Edelflaschen – sorgte. Im Kreise des legendären »Ersten Österreichischen Sommelier Clubs« um ArlbergHotelier Adi Werner besuchte man allerdings auch so manches Château, wie sich Sohn Michael Obwexer erinnert. Die Weinliebe hat er so geerbt, doch auch im Hotel Rauter (siehe S. 114) hat sich der Geschmack über die Jahre geändert: »Heute trinken die Leute bei uns viele Friulaner Weine, aber vor allem Österreicher«, analysiert der Herr über gut 400 Etiketten. Genuss, der Geduld braucht Vieles davon befindet sich allerdings »in Reifung« und steht noch nicht in der Weinkarte des Genießerhotels, dessen Kern über 400 Jahre alt ist. Obwexer »durfte« das Warten auf die perfekte Genussreife schon als Kind erlernen – von seinem Taufpaten, dem Lienzer Weinhändler Andrä Vergeiner. Von ihm gab es zu Geburtstagen statt Spielzeug stets feine Weine. »Die dann aber sofort im Keller verschwanden«, wie sich der Hotelier lachend erinnert. Denn geschadet hat die Einübung in Geduld offenbar nicht. Obwexer ist schließlich auch begeisterter Fliegenfischer. Schon an der Rezeption begegnen einem die vielen kunstvoll gebundenen Köder, mit denen es an die Isel und den Tauernbach geht, »dem letzten unverbauten Gletscherfluss«. Vom Anfänger bis zum Angelprofi schätzt man diese Spezialdisziplin des Hotels. Viele Gäste kommen der 40 Kilometer langen Reviere wegen zum »Rauter«. Der Tagesfang, im Falle gewaltigen »Petri Heils« eine rare Wildfang-Äsche, wird dann am Abend für die Gäste serviert. Gastgeber Michael Obwexer ist leidenschaftlicher Weinkenner, wie auch Top-Bewertungen in diversen Guides verdeutlichen. A Maximum für MAX
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