Rosé In Europa ist es nur bei Schaumweinen erlaubt, Rotund Weißweine für einen Roséwein miteinander zu blenden. Ansonsten ist dies streng verboten und darf nur durch Maischekontakt und Farbauslaugung der Schalen geschehen. Es gibt zwei Varianten für die Herstellung von Rosé-Schaumweinen. Eine Methode besteht darin, Rot- und Weißwein miteinander zu vermischen, wobei der Rotweinanteil typischerweise zwischen 5 und 20 % liegt. Diese Methode wird häufig in der Champagne für die Herstellung von RoséChampagner verwendet und ermöglicht eine präzise Kontrolle über die Farbe und das Geschmacksprofil des Endprodukts. Eine seltenere Methode zur Herstellung von RoséSchaumwein ist die Saignée-Methode. »Saignée« steht für »bluten« oder »ausbluten« und bezieht sich auf eine kurze Maischestandzeit, bei der der Most seine rosa Farbe von den Schalen der roten Trauben erhält. Diese Methode birgt gewisse Risiken, insbesondere eine erhöhte Oxidationsgefahr, weshalb sie seltener angewandt wird. Vor 20 Jahren war der Output von Rosé-Champagnern noch bei unter 5 %, mittlerweile sind es fast 15 % der gesamten Produktion. Pét Nat Pét Nat, kurz für Pétillant Naturel, ist eine natürliche Methode zur Herstellung von Schaumwein, die eine Renaissance erlebt hat. Pét Nat ist überhaupt nichts Neues, sondern eigentlich die älteste Methode, um Schaumwein zu erzeugen. Die korrekte oder ursprüngliche Bezeichnung wäre »Méthode Ancestrale«. Diese Methode ist älter als die traditionelle Methode (»Méthode Champenoise«) zur Herstellung von Schaumwein. Dabei wird Wein abgefüllt, bevor die erste Gärung abgeschlossen ist. Dadurch verbleibt natürlicher Zucker im Wein, der in der Flasche weiter gärt und Kohlensäure produziert. Im Gegensatz zur traditionellen Methode, bei der der Basiswein vollständig durchgegoren ist und dann eine zweite Gärung in der Flasche durch Zugabe von Zucker und Hefe erfolgt, wird bei Pét Nat der Wein ohne Zusatz von Zucker oder Hefe abgefüllt. Diese Weine werden in der Regel ungefiltert und ohne Dosage (Zugabe von Zucker) abgefüllt. Daher sind sie normalerweise niedriger im Alkoholgehalt und haben ein leichteres Mousseux. Die »Méthode Ancestrale« stammt ursprünglich aus Frankreich, insbesondere aus Regionen wie Rhône oder auch aus dem Languedoc und der Loire. Hermann Krainer, Genießerhotel Krainer PÉT NAT, FOREVER YOUNG Weingut Kögl, Ratsch/Weinstraße Muskateller-Schwerpunkt mit einem kleinen Teil an Welschriesling. Feintrüb durch die Hefe. Intensive Noten nach reifer Zitrone, Grapefruit, Holunderblüte und Minze. Straff und mineralisch. Feine, erfrischende Perlage unterlegt mit kühlen, steinigen Noten, leichte Vanille-Brioche-Aromen. Zugänglich, leicht cremig. Passt hervorragend zu Desserts mit Gebackenem oder Brioche. www.weingut-koegl.com Johannes Ramstöck, Genießerhotel Post Lermoos ROSÉ DE SAIGNÉEWeingut Chavost, Champagne (Fr) Mein persönlicher Geheimtipp: Ein reinsortiger Pinot Meunier ohne Schwefel und ohne Zucker. Es ist nicht der klassische Aperitif, sondern eher der Begleiter durch den ganzen Abend. Sehr saftig, dunkel-würzig und vollmundig. Ein perfekter Partner zu deftig Vegetarischem oder dunklem Fleisch. Erhältlich z.B. in Österreich bei Zankl’s Weine, Hallein, www.zankls-weine.com, www.champagne-chavost.com 3 4 TIPP TIPP Foto: Nicole Seiser Foto: Johannes Kernmayer 65 Cirque Gourmet 2024/25
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