Istrien Magazin 2017

ISTRIEN magazin 31 30 ADRIA- SCHATZ F ür viele gehören sie zum Sommerurlaub wie Sonne und Meer: die gepflegte Fischplatte, wür- zige Muscheln in Weinsauce, Calamari und Scampi vom Grill. Nicht zuletzt deshalb fährt man gerne nach Istrien, und wer Fisch und Meeresfrüchte liebt, ist dort auch genau richtig: Für nahezu jede Vor- liebe findet sich ein passendes Lokal. Mal speist man in einer urigen Konoba mit offe- ner Feuerstelle, mal im Fischbistro direkt am Hafen. Serviert wird in fröhlich-legerer Urlaubsatmosphäre oder ganz nobel imhaubengekrönten Restaurant. Roh mariniert, gegrillt, in der Peka geschmort, gedämpft, gekocht und im Ofen gegart – die Vielfalt der Zube- reitungsarten macht jeden Feinschmecker glücklich. Wie das Tuckern der Fischerboote, ein Bummel über die Märkte oder das Beobachten der Fischer beim Netzeflicken. Fakt ist, dass der Wildfang, also das, was in Istrien aus demMeer gezogen wird, die hohe Nach- frage niemals bedienen könnte. Beliebte Speisefische wie Wolfsbarsch und Goldbrasse werden mittlerweile in Mari- oder Aquakulturen gezüchtet, hier bestim- men vor allem Wasser- und Futterqualität den Wert des Produkts. Die Bucht von Raša an Istriens Ostküste und der Lim-Fjord etwa eignen sich wegen ihrer Sau- berkeit und dem Gemisch von Süß- und Salzwasser hervorragend dafür. Auch die meisten Austern und Miesmuscheln entstammen Aquakulturen. Allgemein wird der Fischfang an der Adria nach den Regeln der EU geordnet, für jede Art sind Fang- quoten und -pausen festgelegt. Einige Fischer regen sich darüber auf, wie bei uns manche Jäger, andere be- fürworten das System und sprechen vom Wachstum bestimmter Populationen, etwa von Thunfisch. Wer umweltbewusst genießen will, setzt auf sai- sonale Sorten (Kellner befragen), wählt Klasse statt Masse (billiger Preis = oft Tiefkühlfisch aus dem Aus- land oder ausMassenzucht) und gibt auch Blaufischen wie Sardinen, Sardellen und Makrelen eine Chance.  23 Schätze der Adria Teil I Fangfrischer Fisch! Es gibt ihn noch, sogar in großer Vielfalt. Die Menge ist frei- lich begrenzt, das macht Meeresgetier aus Wildfang so wertvoll. Versagen muss man sich diese Freude nicht. Wertschätzen und mit Bedacht auswählen unbedingt. TEXT: KARIN HAUENSTEIN Makrele skuša / sgombro Wolfsbarsch, Seebarsch luben, brancin / branzino Goldbrasse komarča, orada / orate Sardelle inćun / orate Sardine sardelle, srdella / sardina Oktopus hobotnica / polpo Calamari lignja / calamaro Sepia sipa / sepia Seehecht oslic, mol / nasello Fischer Valter, hier mit einem stattlichen Drachenkopf, arbeitet abends als Kellner im Restaurant Batelina. FOTOS: Heuer (1) / GRAFIKEN: fotolia und KHS

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