Istrien Magazin 2018
43 B iba ist ganz aufgeregt. Im wil- den Zickzack flitzt sie durch das Dickicht und fixiert mit ihrer glänzenden Nase wie ein Magnet den Waldboden. Schon bald beginnt die schwarze Hündin ungestüm zu buddeln. Aber da ist bereits Danijela Puh zur Stelle und schiebt Biba sanft zur Seite. Mit einem kleinen Trüffel-Spaten und sicherem Griff legt die sympathische Kroatin die graue Erde frei und hält kurz da- rauf eine Knolle in der Hand: Eine Trüffel, so groß wie ein Mantelknopf. Faszinierender Duft strömt von ihr aus – eine Mischung aus feuchter Erde, Laub, Nüssen, Pilzen, Knoblauch, Heu und Moos. Der richtige Riecher Dass sich Istrien weltweit unter Fein- schmeckern einen Namen gemacht hat, ist auch demwertvollsten Edelpilz der Welt zu verdanken. Die kostba- ren Trüffel wachsen fast das gesamte Jahr über. Die begehrteste, die weiße Trüffel, gedeiht jedoch nur von Mitte September bis Ende Jänner. Der Hö- hepunkt ihres Geschmacks ist in den Monaten November und Dezember erreicht. Neun von 25 Trüffel-Sorten sind essbar, aber nur vier davon wer- den in Istrien gezielt vermarktet. Das Trüffelgebiet erstreckt sich von Buzet imNordosten der Halbinsel entlang des Flusses Raša bis nach Pa- zin im Süden. Die meisten Edelpilze werden allerdings im Wald von Mo- tovun, im Tal des Flusses Mirna ge- funden. Dort herrschen in den grauen, fetten Lehmböden der Eichenwälder ideale Bedingungen. TEXT: SILVIA TRIPPOLT-MADERBACHER UNWIDERSTEHLICH, MAGISCH, GEHEIMNISVOLL. IM MIRNATAL SCHÜRFT MAN NACH DEN DIAMANTEN FÜR GOURMETS: TRÜFFEL! Kulinarische SCHATZ- SUCHE FOTO: Blaha (3), Heuer (1), www.photoprizma.com (1) Danijela Puh mit Trüffelhund Biba 4
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