Istrien Magazin 2025

11 Fotos: Markus Haslinger (1), Rimidolove/dreamstime.com (1), Tolo Balaguer (1) VRSAR. Charmantes Fischerstädtchen mit malerischem Hafen und top Aussicht Die Geschichte von Vrsar beginnt zu einer Zeit, in der die Kraft des Meeres noch größten Respekt genoss und die Menschen ihr Hab und Gut zudem vor Piraten schützen mussten. So entwickelte sich der Ort terrassenförmig von einer Hügelkuppe direkt am Meer zum Fischerhafen hinunter. Wer die kleine Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen, farbenfrohen Häusern, netten Cafés und der schönen Pfarrkirche St. Martin besucht, wird zudem mit traumhaften Panoramen belohnt: neben dem 54 Meter hohen Glockenturm beheimatet das Städtchen nämlich nicht ohne Grund mehr Aussichtstürme als jeder andere Ort der Halbinsel. Das malerische Hafenbecken und achtzehn kleine Inselchen in der türkisblauen Adria zaubern nämlich ein besonders schönes Landschaftsbild, und die lokalen Sonnenuntergänge gelten als legendär. Der Yachthafen wurde von deutschsprachigen Nautikern zur Nummer eins an der östlichen Adria gekürt. Weitere Highlights sind die Strände entlang der Küste und zwei bedeutende Riffe, die auch als Tauchspots beliebt sind: Petalon und Šjole – ein natürliches Tor zum Naturreservat Limski Bucht. Naturparadies. Bis zu 95 m hohe Kreidefelsen bilden die Uferhänge des etwa 600 m breiten Meeresarmes, bewachsen von immergrünen Eichen, Hainbuchen, Buchs- und Erdbeerbäumen – eine ökologische Seltenheit. Von den umliegenden Orten kann man mit dem Boot ins Reservat schippern. Zwischen Vrsar und Rovinj heißt es kurz Abschied nehmen von der Küste, schlängelt sich die Straße doch um einen canyonartigen Einschnitt, der mehr als zehn Kilometer ins Landesinnere hineinragt. Nicht selten wird dieser Meeresarm »Limski-Fjord« genannt, obwohl es hier nie einen Gletscher gab. Die Szenerie wirkt allerdings so »skandinavisch echt«, dass hier in den 1960er-Jahren zwei Wikingerfilme gedreht wurden, einer davon mit Kirk Douglas in der Hauptrolle. Geologisch korrekt handelt es sich bei der Bucht um eine Ria, da sie durch einen Fluss entstand: Über einen Zeitraum von Jahrmillionen grub der Fluss Pazinčica auf seinem Weg in die Adria das etwa 35 Kilometer lange Tal Limska draga und den Meeresarm selbst in den weichen Kalkstein. Heute taucht er in der Höhle von Pazin ab, fließt einige Kilometer unterirdisch und sprudelt hier wieder hervor. Seit 1980 ist das Karstphänomen als spezielles Meeresreservat geschützt. Ausschließlich lizenzierte Ausflugsboote dürfen hinein fahren und natürlich die Fischer, denen das Süß-Salzwassergemisch von Fluss und Meer, wie hunderten Generationen zuvor, als perfekte Basis für die Muschel- und Austernzucht dient. Auch eine große Delfinpopulation fühlt sich am »reich gedeckten Tisch« der Flussmündung in die Adria wohl. Taucht ein Tier auf, stellen die örtlichen Skipper respektvoll den Motor ab – ein Ehrenkodex zum Schutz der Meeressäuger. Aussichtsreich. Die D75 führt direkt entlang der Bucht Lim, in der Austern und Muscheln gezüchtet werden, die man gleich vor Ort in Fischrestaurants oder direkt beim Züchter genießen kann. LIMSKI-BUCHT. Muschel- und Austernparadies mit Wikingerfjord-Kulisse Highlights und Termine VRSAR / LIMSKI-BUCHT

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