Familiärer Charme an der Basilika Die unauffällige Tür an einem der höchsten Punkte von Rovinj lässt kaum vermuten, dass sich hinter einer blumenverwachsenen Mauer das wegweisende Restaurant der istrischen Gourmetszene verbirgt: das Monte. Wer eintritt, findet sich auf einer charmanten, nach außen abgeschirmten Terrasse wieder, von der lediglich der »Romeo-und-Julia-Balkon für zwei« über eine Altstadtgasse hinausragt. Danijel und Tjitske Đekić haben das familiengeführte Lokal aus dem Jahr 1985, ursprünglich eine traditionelle Taverne, in eine der renommiertesten Fine-Dining-Adressen Kroatiens verwandelt. Die von Danijel und seinem Sohn Ilia geleitete, innovativ-regionale Küche wird oft von alten Rezepten inspiriert, die mit kreativem Esprit neu interpretiert werden. Drei Menüs, jeweils nach der Farbe ihrer Hauptzutat benannt, stehen zur Auswahl: Rot für Hummer, Grün für Gemüse und Blau für Fisch und Meeresfrüchte, wobei – so die Michelin-Tester – „die Hummerbiskuitcreme mit Hummertatar und Forellenkaviar, begleitet von einem Fenchel-Fumet und gebackenem Tintenfisch in schwarzem Teig“ besonders hervorzuheben ist. Eine Einschätzung, die auch Patricia Bröhm als langjährige Chefredakteurin des deutschen Guide Gault Millau in einer Reportage für das Magazin FEINSCHMECKER (im Okt. 2024) teilt: „Eine Liebeserklärung an den Adria-Hummer ist das »Menü Homarus«: Krustentier-Salat mit Avocado und Erdbeeren, Bisque mit Limfjord-Austern, marinierter, gegrillter Hummerschwanz. Ein Fest der Produkte, von kroatischen Weinen treffsicher begleitet.“ Um die ruhige Atmosphäre des Monte zu bewahren, sind Gruppenbuchungen maximal für acht Gäste möglich. Größere Runden beheimatet bei gleichem kulinarischem Angebot das ebenfalls sehr lässig designte Zweitrestaurant Cave Lab, nur wenige Schritte entfernt. Hideaway als Gesamtkunstwerk Irgendwo im Nirgendwo verbergen sich oft die zauberhaftesten Plätze. So wie das Landgut Meneghetti. Von Bale schlängelt sich eine schmale Straße durch dichtes Grün bis zu einer ehemaligen Militäranlage, die sich in das erste Relais & Chateaux-Hotel Istriens verwandelte. Abgeschirmt durch weitläufige Olivenhaine und Weingärten bilden steinerne Villen und Landhäuser mit teilweise eigenem Pool ein exklusives Hideaway-Village. Meneghetti steht aber nicht nur für luxuriöses Wohnen, sondern auch für Weltklasse-Olivenöl (lt. Guide Flos Olei) sowie großartige Weine und Winzersekt. Der Tasting-Room der neu gestalteten Design-Winery (siehe auch S. 66–67) ist für sich alleine schon ein Pflichtziel für Weingenießer. Das gilt auch für das Restaurant mit seiner stimmungsvollen Terrasse unter Weinreben. Damir Pejčinović interpretiert hier gekonnt traditionelle istrische Gerichte mit einer sehr persönlichen Note. Das Degustationsmenü erweist sich als Streifzug durch die Produktvielfalt des Landes mit Makrelen, Austern, Langostinos, Calamari, Lamm und vor allem heimischem Gemüse und Obst. Perfekt dazu die vom Wine Spectator New York mit dem »Award of Excellence« ausgezeichnete Weinkarte. Eine Auszeichnung, die in Kroatien nur viermal vergeben wurde. Auch ein Besuch im Mittagsrestaurant Oliveto lohnt sich (Reservierung für beide Lokale nötig). (Noch) ein Geheimtipp in Poreč An der Riva von Poreč reihen sich die Terrassen verschiedenster Lokale aneinander, was vielleicht mit ein Grund ist, warum das Spinnaker im Valamar Riviera Hotel auf den Adriatischer Wolfsbarsch, Baby-Zucchini, Meeressalat und gegrillte Austern im Meneghetti-Restaurant. ersten Blick nicht als das wahrgenommen wird, was es ist: eines der besten Restaurants der Halbinsel. Chef Goran Hrastovčak, der unter anderem in Heinz Becks Pergola in Rom lernte, setzt bei seinen beiden Degustationsmenüs auf regionale Produkte: »Istrian Fables« ist traditioneller gehalten, »Modern Tales« von einer innovativeren Handschrift geprägt: Hausgemachte Ravioli füllt Goran mit Hummer, räuchert Goldbrasse mit Tabak, Scampi kommen mit einer Mandel-Velouté und das Rind schmort in Teran-Sauce. Jedes Gericht ist optisch instagramtauglich, die Desserts ganz besonders. Wenn Patissière Dragana Kovačević zur Trüffelsuche einlädt, lässt sie eine Schüssel mit istrischer »Erde« (weiß, rot, schwarz und grün) in Form eines Crumbles einstellen, aus der die Gäste mit einer Minischaufel süße »Trüffeln« aus verschiedenen Schokoladen buddeln. Ergänzend zur Fantasie sind Draganas Kreationen auch geschmacklich sehr fein, und die Gault-Millau-Auszeichnung »Patissière des Jahres 2024« ist absolut verdient. 17,5 Punkte: Monte, Rovinj 17 Punkte: Cap Aureo, Rovinj 16,5 Punkte: Badi, Umag 16 Punkte: Meneghetti, Bale 16 Punkte: San Rocco, Brtonigla 16 Punkte: Spinnaker, Poreć 15,5 Punkte: Damir e Ornella, Novigrad 15,5 Punkte: Morgan, Brtonigla 15 Punkte: Peteani, Labin 15 Punkte: Puntulina, Rovinj 15 Punkte: Viking, Kanfanar 15 Punkte: Zigante, Livade NN Agli Amici, Rovinj N Monte, Rovinj 48 ISTRIENS BESTE
RkJQdWJsaXNoZXIy NzA5MzY2