Ferienjournal Miramar 2021

MIRAMAR       7 Super! Unser Reisebuch wurde vom renommierten Guide Gault Millau rezensiert! Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Text von Tamara Schramek. EINE KULINARISCHE REISE, KVARNER BUCHT & ISTRIEN, Karin Hauenstein-Schnurrer, Verlag Bibliothek der Provinz, www.bibliothekderprovinz.at, Hardcover, 120 Seiten, viele Fotos, ISBN 978-3-99028-896-2, € 20,– (...) „Der Titel »Eine kulinarische Reise« wird wörtlich genommen, denn es geht ganz allge- mein um Genuss. Das bedeutet nicht nur ku- linarische Erlebnisse, auch Landschaftliches und Geschichtliches. Die Autorin Karin Hauen- stein-Schnurrer selbst ist begeistert von der Region, lässt ihre Erfahrungen zu 100% ein- fließen und den Leser daran teilhaben. Das Potpourri ist vielfältig und reicht von der Frage »Was werden wir essen« über Rezepte der Großmutter, Geschichten aus der Kaiser- zeit und unabdingbare Erlebnisse bis hin zu Lieblingsrezepten der kroatischen Köche des Adria-Resorts Miramar. Im Leseverlauf lernt man Spezialitäten, Beson- derheiten, Lebensmittel und die Entwicklung der Region kennen. Gebirge, Flüsse, Seen, Wälder, Küste, Meer und Inseln sorgen für besonderen Nahrungs-Reichtum. »Die Regi- onen Kvarner und Istrien bilden zusammen ein Schlaraffenland.« schreibt die Autorin über die Vielfalt. Sechs Weingüter werden vorgestellt, ebenso eine kleine Auswahl an Genuss-Adressen der Regionen Kvarner und Istrien. Die Autorin schreibt über das symbio- tische Zusammenleben der Bewohner und Tiere, wie Trüffelhunde oder Schafe, die Felder vor der Verwilderung schützen. Weiters erhält man Antworten auf die Fragen »Wie bereitet man auch ohne Kocherfahrung ein mediterranes Menü zu und warum reisten noble Kurgäste vor 130 Jahren samt Köchin und Hausrat an die Adria?« Fazit: Spannende Lektüre, vor allem für Kvarner- und Istrien-Einsteiger, aber auch für Kenner, die an Hintergrundinfos interessiert sind.“ Ein kulinarische Reise Das Buch ist auch im Miramar erhältlich! FEINES Sie möchten Ihren Lieben gerne »ein Stück Kvarner« mitbringen? Der Shop in unserer Hotelhalle ist eine Fundgrube und bietet ne- ben Büchern mit Regionalbezug, Hotelerinne- rungen und kroatischen Manufakturarbeiten, auch bäuerliche Spezialitäten wie Olivenöl, Schokolade, Marmelade, Wein, Likör, Tee, gesunde Aronia-Produkte und vieles mehr. REGIONALE SCHÄTZE IN SISIS HOFLADEN MIT ROTEN RÜBEN Rote Rüben waschen, schälen und in kleine Würfel schneiden. Schalotten und Knoblauch schälen und ebenfalls fein würfeln. Hauswurst in Scheiben schneiden, Gemüsefond aufkochen. Parmesan fein reiben. Olivenöl in einem großen Topf erhitzen, Schalotten und Knoblauch bei sanfter Hitze darin andünsten. Den Risotto-Reis zufügen und unter Rühren glasig dünsten. Nach und nach mit Weißwein und Rote-Rüben-Saft aufgießen und bei milder Hitze unter Rühren einkochen lassen. Nun ein Viertel des heißen Fond zugeben und den Reis unter ständigem Rühren so langegaren, bis die Körner die Flüssigkeit fast vollständig aufgesogen haben. Diesen Vorgang noch dreimal wiederholen, bis der Fond aufgebraucht ist. Beim letzten Aufgießen die Rote-Rüben-Würfel zugeben und im Risotto weich garen. Den Topf vom Herd nehmen. Das Risotto mit Salz und Pfeffer abschmecken und die kalten Butterflocken sowie den Parmesan unterrühren. Die Hauswurst in etwas Olivenöl anbraten und unter das Risotto rühren. Zusammen mit dem Frischkäse servieren. Dobar tek! 2 Knollen Rote Rüben 2 Schalotten 2 Knoblauchzehen 200 ml Rote-Rüben-Saft 500 ml Gemüsefond 50 g Parmesan 50 ml Olivenöl 250 g Risotto-Reis 200 ml Weißwein 50 g kalte Butterflocken 100 g istrische Hauswurst oder Selchwürstl 100 g Skuta oder Ricotta Salz Pfeffer aus der Mühle MATKO RUBEŠA ÜBERNIMMT DEN »1. KOCHLÖFFEL« Im Laufe des Vorjahres wurde Matko Rubeša (rechts) von unserem Küchenchef Ilija sorgfältig auf die Übernahme des Chefpostens vorbereitet; heuer übernimmt der in Rijeka geborene Koch die Führung der Küchenmannschaft. Matko wird unsere genussvolle Küchenlinie auf bewährte Weise fortführen und mit neuen Ideen würzen. Seit 2012 ist er im Miramar tätig und kennt jeden Posten aus dem Effeff. Unsere Bei- lagenköchin Višnja Vuković ist seine Partnerin und Mutter eines gemeinsamen Sohnes. Auch Ilija bleibt uns erhalten! Er wird sich künftig verstärkt um die Förderung junger ambi- tionierter Köche im Miramar-Team kümmern. Für unsere Gäste kochen wir mit Herz und vielen frischen Produkten. Zu genießen ganz nah am Meer. aus der Frischeküche ZUTATEN für 4 Personen 30.10. bis 6. 11. 2021 HERBSTGENUSSWOCHE • 7 Übernachtungen im Superior-Doppelzimmer mit Meerblick; inklusive Genießer-Halbpension • Ganztägiger Ausflug zur Trüffelsuche nach Istrien • Trüffeldiner mit frischen weißen Trüffel und exquisiter Weinbegleitung in unserem Restaurant • Geführter Stadtrundgang durch Opatija pro Person ab Euro 895,– MIRAMAR Publikation 22 DREI WEGE ZUM ADRIAFISCH Natürlich gibt es Schleppnetzfischer,die aufMasse abzielen.Aber es gibt auchdie anderen: Jene,die Scampi in kleinenKörben fangenundmitumweltbewussten Restaurants zusammenarbeiten.EineAlternative bildenMarikulturen. »Abfischen« in derMarikulturRoyal Adriatic vor der Insel Cres. Der hohe Salzgehalt, zahlreiche Süßwasserquel- len, das saubere Wasser der Felsküsten sowie eine moderate Wassertemperatur sind für die Meeresbewohner in der Kvarner Bucht und vor den Küsten Istriens perfekt. Deutlichstes Zeichen: Viele Orte werden seit eh und je als Laichplatz genutzt. Krustentiere, Kopffüßler so- wie eine Vielzahl an Muschel- und Fischarten genießen die lokale Lebensqualität. Kleine Fische – große Küche Ein empfehlenswertes Fischrestaurant in Kas- tav ist dasMalaRiba, übersetzt »kleine Fische«. Die Philosophie: Alles, was die Fischer in ihren Netzen vorfinden, wird verarbeitet, nicht nur die allgemein üblichenMeerestiere. Auf hohem Niveau macht dies u. a. auch das Restaurant Johnson inMošćenička Draga. Erstaunlich, wie gut diese für uns oft unbekannten Fischarten schmecken! Etwa der sardellenähnliche Blau- fischTriglia, ausdem ambitionierteKöche einen Hochgenuss zaubern können. Fisch aus Mari- oder Aquakulturen Will man gefährdete Adriafischarten schützen, auf den Genuss aber nicht verzichten, wird die Fischerei zum sensiblen Thema. Hier bieten Marikulturen eine Lösung. Etwa in Istriens ro- mantischer Lim Bucht, wo sich Süßwasser und Salzwasser zum idealenUmfeld fürAusternund Muschelnmischen, weshalb die Zucht hier be- reits eine lange Tradition hat.Oder in derBucht »Veli Bok« vor der Insel Cres.Wer bei Brestova zur Insel Cres übersetzt, hat die kreisförmigen Meerwasserbecken derMarikultur »Orada Cres« bestimmt schon gesehen. Als Jungtiere einge- setzt, werden hier jährlich rund 1000 Tonnen Goldbrassen und Wolfsbarsche gezüchtet. Da- bei kommt das hochwertige, nachhaltig produ- zierte Futter des italienischenHerstellers Skret- ting zum Einsatz und das Umfeld ermöglicht den Verzicht aufAntibiotika. Viermal wöchentlich heißt es in der zweit- größten Marikultur Kroatiens: Abfischen. Laut Angabe des Unternehmens schlafen die Tiere dabei nahezu stressfrei auf einem Eisbett ein, bevor sie in der Stadt Cres von 25Mitarbeitern weiterverarbeitet und unter der Marke »Royal Adriatic« an dieGastronomie geliefertwerden. 40 41 Vor rund zwanzig Jahren haben wir im Adria-Ur- laub zu jedem Glas Wein auch Mineralwasser bestellt – vorbeugend für den nicht selten ge- gebenen Fall, dass nach dem Kosten eine Mi- schung (Spritzer) favorisiertwürde.Die auchbei Einheimischen beliebte »Bevanda« (Rotwein mit Wasser) oder ein »Gemišt« (Weißwein mit Wasser) gingen immer. Heute bietet Kroatien, allen voran die Halbinsel Istrien eine Vielfalt an Qualitätsweinen, wodurch man im Urlaub keinenWein zweimal trinkenmuss. Es sei denn, man verliebt sich in einen bestimmten Tropfen, der dann auch noch zu Hause schmeckt, was früher nie, nie, nie funktioniert hat. Der große Parker ganz freundlich 2010 initiierte der international wohl bekann- testeWeinjournalist Robert Parker erstmals die Verkostung kroatischerWeine,derenErgebnisse in der einflussreichen Zeitschrift »Wine Advoca- te« publiziert werden sollten. Zwar hatten sich KroatiensWinzer damals bereits einen respekta- blenRuf innerhalbEuropas erarbeitet,dochdie USA per se und der »große Parker« im Speziel- len ließ einige Fragezeichen über ihren Köpfen schweben.Würden die Verkoster vielleicht allzu amerikanische Geschmacksmuster ansetzen? Würde das Urteil positiv ausfallen? Die Sorge war unnötig. „Für einen Kritiker ist es grausam, freundlich sein zumüssen.“ – So oder so ähnlich ließ der von Parker beauftragte britischeWeinjournalist NeilMartin verlauten, im Falle Kroatien bleibe ihm und seinen Kollegen aber nichts anderes übrig. Natürlich wurde auch Kritik geübt, aber der grundsätzliche Tenor war positiv, und die Fachwelt fühlte sich aufgefordert, ein span- nendes neues Weinland zu entdecken. Bald häuften sich die Berichterstattungen über Kro- atiensWinzer, denenKenner derWeinszene die Chance attestierten, der Homogenisierung des globalenWeins auf hohem Niveau entgegenzu- wirken. Die autochthonen Rebsorten waren der Schlüssel zumGlück. Autochthon? Das aus dem Altgriechischen stammendeWort »autochthon« bedeutet einheimisch, eingebo- ren, alteingesessen . Auch einzigartig ist nicht verkehrt. In der Anfangszeit der kulinarischen Streifzüge durch Istrien, die ich seit 1999mit meinemMann Anton unternehme, sind wir der etwas sperrigen Bezeichnung immer und im- mer wieder begegnet. So oft, dass ichmir ein Schmunzeln ab und zu nicht verkneifen konnte undmeinen einmaligen Liebsten spaßeshalber in »Autochthoni« umtaufte. Erst später wurde mir so richtig bewusst, wiewichtig es für das kleine LandKroatienwar, nach der planwirtschaftlich organisierten Ära der Staatsbetriebe und Genossen eine Identi- tät wiederzufinden und diese schlussendlich in Wettbewerbsfähigkeit umzuwandeln. Den Be- wohnern Istriens ist dies wunderbar gelungen: Die Halbinsel wurde zum vinophilen Zugpferd für das ganze Land. Und es bleibt spannend. Weit mehr als einhundert autochthone Rebsor- ten sind inKroatien beheimatet. k SCHÖNE NEUEWEINWELT Wiedas kleineWeinlandKroatien aus seinemDornröschenschlaf im kommunistischenEinheitsbottich erwachteund eineErfolgsgeschichte eröffnete,deren letztesWortnochnicht geschrieben ist. NichtnurdasLand ist faszinierend, auchdie Weinewerden immer besser. PeterMoser,Falstaff 2016 Verlag Bibliothek der Provinz KarinHauenstein-Schnurrer Eine kulinarische Reise KVARNER BUCHT & ISTRIEN 48 49 Wie hat Großmutter uns eingekocht? Reiseführerin Lili im Museum vonMatulji 6      Journal 2021 Risotto BL I CK I NS BUCH TIPP: Das Risotto-Rezept j von Matko lässt sich auch zu Hause gut nachkochen.

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