Kvarner Magazin 2018
10 retten konnte, ist das Bergdörfchen Beli mit rund 30 Einwohnern. Auf der Straße dorthin wird allerdings klar, wem dieser Teil der Insel gehört: In aller Ruhe wärmen sich hier abends die wilden Inselschafe auf der Fahrspur, und am Himmel kreisen Gänsegeier. Naturliebhaber finden rund um Beli beson- ders viele Möglichkeiten zur Inselerkundung. Etwa über die Inselsafaris der kleinen Reise- agentur »Tramontana« mit Tauchschule, einer liebevoll geführten Pension und einer her- vorragenden Konoba. Ein Wanderwegenetz mit informativen Schautafeln dokumentiert das Natur- und Kulturerbe der Inselregion, und das 2017 neu eröffnete Ökozentrum Beli widmet sich primär den hier lebenden Gänse- geiern, die auf der Insel eine lebenswichtige ökologische und kulturelle Rolle spielen. Wie Beli legten die Römer auch das Dorf Lubenice an der Westküste (Foto S. 6/7) als un- einnehmbare Felsenfestung an. Die Aussicht von dort ist traumhaft. Anstelle von Namen tragen Straßen und Plätze hier die Nummern 1 bis 42, und das Schulgebäude steht leer, weil jeder der rund 30 Bewohner älter als 65 ist. Den steilen, steinigen Pfad zum Traumstrand begehen deshalb vorwiegend Besucher. Vergleichsweise jung ist das Leben in der Inselhauptstadt Cres mit ihrer schönen Alt- stadt, dem idyllischen Hafen, kleinen Shops, Cafés und Restaurants. Wie auch beim zweit- größten Ort Martinšćica fühlen sich hier be- sonders naturliebende Familien, Camping- urlauber, Wanderer und Radfahrer wohl, die es gerne etwas ruhiger haben. Auch bei den Campingplätzen und Unterkünften rund um den 4000-jährigen Ort Osor, der heute wie ein Freilichtmuseum wirkt, ist das so. Hier ver- bindet eine Drehbrücke was die Römer durch einen Kanalbau trennten: Cres und Lošinj. Lošinj – urlaub mit Kureffekt Eine hervorragende touristische Infrastruktur zeichnet die Insel Lošinj aus. Mit komfortablen Hotels und Ferienanlagen, pastellfarbenen Ha- fenstädtchen, Gründerzeitvillen, mehr als 1100 Heilpflanzen und jenem subtropisch-me- diterranen Klima, das Veli undMali Lošinj 1892 offiziell zu heilklimatischen Kurorten machte. Heute zeigt sich dies in Form von attraktiven Wellnessanwendungen und Gesundheitspro- grammen, die nur wenig mit konservativen Kuranwendungen gemein haben. Und wie ihre Inselschwestern hütet auch Lošinj einzigartige kulturelle Schätze: Kirchen, Klöster, Basiliken und Ruinen aus dem Alter- tum. Bevor wir uns drei kleineren Inseln des Lošinjer Archipels widmen: Mali Lošinj mit seiner Hafenpromenade und das entzücken- de Kapitänsstädtchen Veli Lošinj sollte man auf der Hauptinsel unbedingt gesehen haben. Eldorado für Fjakuni Selbst in den lebendigen Sommermonaten finden Lošinj-Urlauber Wege zu ihrer ganz persönlichen »Fjaka-Zeit«. Taxiboote chauf- fieren zu romantischen Badebuchten, die oft nur auf dem Wasserweg erreichbar sind, und mehrmals täglich verkehren Linienschiffe zwi- schen Mali Lošinj und den nahen Inselchen Ilovik, Susak und Unije, alle drei autofrei und besonders bei Seglern beliebt. Sanfter Touris- mus und Besucher mit Achtung vor der Natur und der Kultur sind für diese Hideaways überlebenswichtig. Wer das einfache Leben schätzt und die Grenzen der infrastruktu- rellen Möglichkeiten respektiert, ist jedoch herzlich willkommen und wird mit kaum be- rührter Landschaft, authentischer Inselatmo- sphäre und erholsamer Stille belohnt. FRÜHES 12. JHDT. Die Tafel von Baška ist eines der bedeutendsten sakralen Kunst- und Kul- turdenkmäler der altkroatischen Spra- che. In der Kapelle Sv. Lucija (Jurandvor bei Baška, Krk), wo ein Pfarrer sie 1851 entdeckte, ist ein Replikat zu besichti- gen. Auch auf der 100-Kuna-Note ist die Tafel abgebildet. 1879 bis 1914 Ein beeindruckendes Schauspiel für Taucher bietet das Wrack des 1879 in Großbritannien erbauten und 1914 gesunkenen Frachtdampfers Lina. Das Stahlschiff liegt 50 m südlich des Kaps Pečen (Cres) in einer Tiefe von 30 (Bug) bis 52 Metern (Heck). Die nächst- gelegene Tauchbasis ist »Diving Cres«: www.diving.de 4. bis 3. JHDT. v. CHR. Die Bronzestatue des Apoxiomenos ist Kulturgut von höchstem archäo- logischen Wert und bewohnt an der Hafenpromenade von Mali Lo š inj ein eigenes Museum. Mehr als zwei Jahrtau- sende ruhte der griechische Athlet am Meeresgrund vor Lo š inj, bevor er 1996 von einem Taucher entdeckt wurde. www.visitlosinj.hr DREI KULTUREN Der romantische Hafen von Veli Lo š inj lädt zum Flanieren und Genießen ein. Auch Wellness und Tennis stehen auf der Insel hoch im Kurs. Fotos:Amme (2), fotolia (2), Heuer (1), Museum apoxiomenos (1), Spaniol (1)
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