Wachau Magazin 2020
WA C H A U M A G A Z I N 2 0 2 0 | 85 84 | WA C H A U M A G A Z I N 2 0 2 0 W E I N - N E W S Im neuen Weinführer findet sich mit Alzinger das nächste Wachauer Weingut unter den 5-Sterne-Winzern. Darüber hinaus sind dies u. a. Rudi Pichler, F.X. Pichler, Franz Hirtzberger sowie Knoll. Die 4-Sterne-Winzer sind u. a. Domäne Wachau, Tegernseerhof, FJ Gritsch, Schmelz, Högl, Jamek und Johann Donabaum. Bei den Rieslingen eroberte Franz Hirtzberger mit dem R Smaragd Singerriedel« 99 P. und somit das oberste Treppchen, knapp gefolgt von u. a. F.X. Pichlers R Smaragd Kellerberg«. Letzterer sicherte sich mit dem kultigen GV Unendlich 17« bei den Grünen Veltlinern Platz 1 mit der Höchstnote von 100 P. Mit dem Maximum von 5 Kronen dürfen sich u. a. die Weingüter Alzinger, FJ Gritsch, Hirtzberger, Knoll und Rudi Pichler schmücken. 4 Kronen gab es u. a. für Domäne Wachau, Jamek, Nikolaihof und Schmelz. Unter den 5-Sterne-Top-Weinen« sind die Wachauer Winzer natürlich ebenfalls stark vertreten: Alzinger, FJ Gritsch, Domäne Wachau, Johann Donabaum, Graben Gritsch, Franz Hirtzberger, Weinhofmeisterei M. Hirtzberger, Jäger, Knoll, Lagler, Schmelz und Sigl. Und auch in der Kategorie Süßweine« schaffte es mit Jamek ( R Klaus Beerenauslese«) ein Wachauer aufs oberste Treppchen. Als einziger Wein erreichte F.X. Pichler mit dem R Unendlich 2017« die Höchstbewertung von 100 Punkten und wurde somit natürlich auch Sieger in der Kategorie Historische Weine«, bei denen sich mit dem Tegernseerhof noch ein zweiter Wachauer Betrieb unter den Besten findet. Bei den besten Weißweinen sind die Wachauer ohnehin nicht wegzudenken: Alzinger (2 Mal), Franz Hirtzberger (2), Knoll (4), F.X. Pichler (4), FJ Gritsch (2) und Rudi Pichler (4). Sonderehrung für das Weingut Knoll: Der Gault-Millau-Weinguide 2020 zeichnet Familie Knoll mit dem Preis Kollektion des Jahres« aus. Für eine schlicht fantastische Jahrgangsserie 2018, die sich in die Knoll’sche Kultweinriege mühelos einreiht« (Zitat). Mit 19,5 Punkten führt auch der R Smaragd Schütt« vom Weingut Knoll das Weißwein-Ranking an, ebenfalls unter den Top 10 findet sich der GV Smaragd M 2018« von F.X. Pichler. Bei den Rieslingen ganz vorne dabei: Selection Pfaffenberg« von Knoll, Reserve M« von F.X. Pichler, Smaragd Singerriedel« von Franz Hirtzberger und Smaragd Steinertal« von Alzinger. Bei den Grünen Veltlinern sind dies noch Smaragd Steinertal« und Smaragd Unendlich 2017« von F.X. Pichler (alle anderen Weine = Jg. 2018). Die Kategorie Große Weine, kleine Preise« listet drei Weine von Josef Fischer auf: GV Smaragd Kreuzberg«, R Smaragd Kirnberg« und R Smaragd Kreuzberg«. « « « « « « « « « « « « « « « « « « « « « « Jüngster Wachauer 5-Sterne-Winzer bei Falstaff: Leo Alzinger jun. (Bild oben). Längst bei allen führenden Weinguides bei den Besten etabliert ist das Wösendorfer Weingut von Familie Rudi Pichler. Auszeichnung »Kollektion des Jahres 2020« von Gault Millau für das Weingut Knoll, einem Familienbetrieb par excellence, wie auch die Jury schrieb: »Emmerich jun. (im Bild rechts außen) im Keller und sein Bruder August (2. von rechts) im Weingarten. Bei den Eltern Emmerich und Monika Knoll laufen alle Fäden zusammen.« 3 x 100 Punkte für F.X. Pichler: nach James Suckling für »R Smaragd Unendlich« vergaben auch die beiden österreichischen Weinführer »Falstaff« (GV Unendlich) und »A la Carte« (R Unendlich) – jeweils Jahrgang 2017 – die Höchstnote! Foto: Thomas Kirschner Foto: Monika Löff DER ÖSTERREICHISCHEN WEINFÜHRER Bei den Weinen steht »R« als Abkürzung für Riesling und »GV« für Grüner Veltliner. FALSTAFF VINARIA A LA CARTE GAULT MI LLAU Vinaria-Sieger in der Kategorie »Süßweine«: Jameks Riesling Klaus Beerenauslese. Mit dem Steinfederpreis geehrt: Wein- Koryphäe Anne Krebiehl MW. Foto: Pamela Schmatz SPANNEND, INFORMATIV UND TOPAKTUELL – der Blog der VineaWachau Stets am Puls der Zeit präsentiert sich die 1983 als Vereinigung von Wachauer Winzern gegründete Vinea Wachau Nobilis Districtus. Neben vielen Aktivitäten besticht auch die Website durch frischen, modernen Touch und sehr nutzerfreundlichen Möglichkeiten – wie beispiels- weise »my wachau«, wo man unter anderem sofort erliest, welcher Winzer, Heuriger etc. gerade geöffnet hat. Jüngster Clou ist der Vinea-Blog mit laufend aktualisierten Beiträgen zur Vinea Wachau, deren Winzer und vieles mehr rund um das ebenso vielseitige wie spannende Thema Wein. www.vinea-wachau.at STEINFEDERPREIS 2019 AN ANNE KREBIEHL MW Die Vinea Wachau ehrte beim 31. Steinfederpreis eine journalistische Ausnahmepersönlichkeit: Anne Krebiehl MW, die als freiberufliche Journalistin für die Leitmedien der internationalen Weinwelt schreibt. Als Mitglied des erlauchten Circle of Wine Writers« publiziert Anne Krebiehl unter anderem für The World of Fine Wine«, Decanter« und Falstaff Deutschland«. Für das US Wine Enthusiast Magazine« ist sie Redakteurin für Burgund, Elsass und Österreich. Dementsprechend eng sind auch ihre Verbin- dungen zur Wachau, die sie seit vielen Jahren pflegt. Das Herz sagt Riesling. Und der Kopf ergänzt, dass die Wachau eine der beeindruckendsten Kulturlandschaften der Welt ist«, so die in England lebende Preisträgerin, die zugleich Ausbildungen wie das WSET Diploma in Wines« und den Master of Wine« abschloss, denn: Grau ist alle Theorie, da halte ich es mit meinem Landsmann Goethe. Ich möchte wissen, worüber ich schreibe.« Ich bin stolz, dass wir eine so würdige Preisträgerin gefunden haben«, freute sich Emmerich Knoll, Obmann der Vinea Wachau, der den Preis, der mit 72 Flaschen der besten Smaragdweine der Wachau dotiert ist, überreichte. « « « « « « « « « « Wenn sich die Wachauer Jungweine weiterhin wunsch- gemäß entwickeln, könnte dies tatsächlich in den besten Weißweinjahrgang der beiden letzten Jahrzehnte münden! Der relativ warme, niederschlagsarme Winter hatte sein früh- lingshaftes Ende in einem überaus freundlichen, sonnigen April. Den Kontrast dazu schuf ein überraschend regenreicher und kal- ter Mai. Leider waren die Niederschläge nicht nachhaltig genug, um die folgende sommerliche Hitze- und Trockenperiode auszu- gleichen, die mit einigen Unterbrechungen eigentlich von Anfang Juni bis Ende August anhielt. Wenn auch die Hitzewellen nicht so lang und extrem ausfielen wie in den beiden vorangegangenen Jahren, so war man doch heilfroh, in sehr vielen Terrassenlagen auf Bewässerung zurückgreifen zu können. Anfang September setzte dann – nahezu wunschgemäß – ein Wetterumschwung ein, der niedrigere Temperaturen und etwas Feuchtigkeit mit sich brachte. Die ausgesprochen kühlen Nacht- temperaturen haben vermutlich dazu beigetragen, besonders klare und rassige Weinqualitäten entstehen zu lassen. In der oberen Wachau wurden insgesamt deutlich mehr Riesling-Feder- spiele als Smaragd-Weine gelesen, da sich die Lese mancherorts bis Mitte November hinzog. Während die Grünen Veltliner in der gesamten Wachau ziemlich rasch und beständig hohe Zucker- reife und Mostgradation entwickelten, sodass die Smaragd-Stufe relativ leicht erreicht werden konnte und hohe Reife- und Alko- holgrade keine Seltenheit waren, stagnierte der Riesling in seiner Zuckerzunahme, und zwar in allen Abschnitten der Wachau. Die Ursache für diese signifikante Verlangsamung der Reife auch in bewässerten Rieden ist eigentlich ungewöhnlich, jedenfalls hat sie zu eher schlanken, sehr präzisen und knackigen Rieslingen geführt, die ein für ein derart heißes Jahr ungewöhnlich hoher Säuregehalt auszeichnet. Demgemäß entwickeln sie sich lang- samer und benötigen noch einige Zeit für ihre Entfaltung. Im Gegensatz dazu sind die Veltliner schon ungemein sorten- und lagentypisch. Positiv zu bewerten ist außerdem der Umstand, dass der Jahr- gang 2019 auch im Hinblick auf die erzielten Mengen sehr zufrie- denstellend ausgefallen ist. Alles in allem dürfen wir also sehr harmonische und elegante Weine erwarten, die eine selten zu er- zielende Klarheit und Präzision auszeichnet; auch die ersehnten traubigen Fruchtaromen sollten im Übermaß vorhanden sein. Al- lenthalben werden daher schon Vergleiche mit anderen legendä- ren Neuner-Jahrgängen, wie etwa 1969, 1979 und 1999 gezogen, wobei man am ehesten eine gewisse Ähnlichkeit zum ausge- zeichneten Jahrgang 1999 zu konstatieren glaubt. JAHRGANG 2019 D ie Neuner-Legende lebt Dr. Viktor Siegl zählt zu den renommiertesten Weinautoren im deutschsprachigen Raum und schreibt unter anderem regelmäßig für die Fachzeitschrift VINARIA.
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NzA5MzY2