Wachau Magazin 2022

64 | WA C H A U M A G A Z I N 2 0 2 2 Ist es nicht eine große Herausforderung, etwas so Altes so harmonisch zu restaurieren? K.H.: Ganz im Gegenteil. Ich finde das klasse. Wir wollten ja historisch restaurieren. Die uralten Fenster haben wir beispielsweise nicht entfernt, sondern restauriert. Das ist zwar viel aufwendiger, aber auch viel schöner. Wir wollten keine rechten Winkel konstruieren, sondern Echtheit erschaffen. B.H.: Und wir haben viele tolle Entdeckungen gemacht. Teils haben die Handwerker gesagt, wir seien verrückt, weil neu vieles besser und billiger sei. Aber wir sind ganz bewusst an die Sache herange- gangen, haben uns mit den Baumaterialien ausein- andergesetzt und wollten eine Einheit schaffen und zugleich die Geschichte, die dahintersteht, offenbaren. Nun, da die Restaurierung abgeschlossen ist, sind hier zusätzliche Degustationsräume, aber auch eine Delikatessen-Greißlerei eingezogen. Ein weiteres köstliches Outlet, welches das Guts- restaurant und den Hofladen wunderbar ergänzt. K.H.: Damit schließt sich sogar der Kreis. Als ich ein Junge war, gab es an dieser Stelle einen kleinen Tante Emma«-Laden, in dem man das Nötigste für den Alltag kaufen konnte. Nun ist genau hier unsere Greißlerei entstanden. B.H.: Hier gibt es viele kleine Köstlichkeiten, Holzapfel-Klassiker und Gerichte wie u. a. unser Forellenfilet, das Beef Tatar oder das Wander-Laberl mit reichlich Schinken und Salat. Alles auf Selbstbe- dienungsbasis für den kurzen Zwischenstopp – und ganz lässig und sehr unkompliziert. Wir haben ein paar Tische vorm Haus oder auch im Garten mit Blick auf die Weinstöcke. So kann man einfach die Seele baumeln lassen. Das Unkomplizierte scheint sich wie ein roter Faden durch alles zu ziehen, was Sie machen. B.H.: Ja, das ist uns enorm wichtig. Die Wachau ist einfach wunderbar für eine kurze Auszeit, in der man sich auf allen Ebenen verwöhnen lassen, Wein ein- kaufen, einfach genießen kann. Dazu muss die Atmo- sphäre stimmen und für uns ein charmantes Wohnerlebnis und eine gute, authentische Küche. Jetzt, da ein großes Stück geschafft ist, kehrt bei Ihnen erst einmal Ruhe ein? B.H.: Ideen gibt es immer! (Sie lacht.) Die braucht man auch, um sich weiterzuentwickeln. « Sehenswert: Das romanische Gewölbe, wo Karl Holzapfel seine Brände brennt. Kostenswert: Marille, Birne & Co. Foto: Herbert Lehmann Ländlich bodenständig mit Esprit heißt weiterhin die Devise im historischen Arkadenhof. Umgeben von prächtigem Blumen- schmuck wird feine Regionalküche serviert. Kultstatus genießt dabei die Etagere mit haus- gemachten Köstlichkeiten in Miniportionen. Was für ein stattliches Anwesen: Hinter den beiden Toren verlief mehr als 200 Jahre die Trennmauer, die nun – wenn auch mit Durchgangstüre – kurioser- weise bestehen bleibt, weil sie nach so langer Zeit unter Denkmalschutz steht. Foto: Petr Blaha Foto: Monika Löff Foto: Petr Blaha

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