WA C H A U M A G A Z I N 2 0 2 3 | 13 m Bahnsteig 21 des Bahnhofs Krems ist alles ein bisschen anders. Statt mit Koffern oder Reisetaschen warten die Passagiere hier mit Wanderrucksäcken, und nicht wenige von ihnen heben ein Fahrrad in einen der goldlackierten Waggons der Wachaubahn, die die 34 Kilometer lange Strecke zwischen Krems und Emmersdorf befährt. Die Ausstattung der Fahrgäste verrät schon, dass es sich hierbei nicht um eine gewöhnliche Eisenbahnstrecke handelt, die Menschen von A nach B bringt. Die 13 Haltestellen sind nicht einfach nur Stopps, sondern Einladungen Station zu machen. Je nach Gusto, Vorlieben und Interessen, oder einfach nur einer spontanen Eingebung folgend. Entsprechend emsig wird bei dieser etwa 50-minütigen Fahrt auch aus- und zugestiegen. Als die damalige Donauuferbahn auf dieser Strecke eröffnet wurde, war Österreich noch Monarchie, und die Eisenbahn diente vorwiegend dem Gütertransport. Seit der Jungfernfahrt im Jahr 1909 hat sich aber vieles verändert. 1998 wurde die Bahnstrecke als Teil der Kulturlandschaft Wachau unter Schutz gestellt. Seit 2012 wird die Wachaubahn in ihrer derzeitigen Form als zusätzliches touristisches Angebot betrieben und hat wesentlich mehr zu bieten als spektakuläre Ausblicke auf das Weltkulturerbe durch die großen Panoramafenster der Zugsgarnituren. Sie ist auch ein komfortabler Zubringer, um die einzigartige Landschaft auf vielfältige Art näher zu erkunden – zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auf einem Donauschiff. KUNSTMEILE UND RÖMERSTRASSE Mit dem »Hop on, Hop off«-Ticket kann man im Laufe eines Tages beliebig oft aus- und in eine andere Zugsgarnitur wieder einsteigen und die Wachau nach seinen persönlichen Vorlieben besser kennenlernen. Ob das nun der Besuch kulturell interessanter Stätten, Wandern in der einzigartigen Naturkulisse oder Schlemmen und Gustieren an einer der zahllosen kulinarischen Topadressen entlang der Strecke ist. Das beginnt schon an der – von Krems aus gesehen – ersten Haltestelle »Krems Campus-Kunstmeile«. Eine Pflichtstation für alle, die sich nur ansatzweise an Kunst interessieren. Das Herzstück der Kremser Kunstmeile bildet die Landesgalerie Niederösterreich, ein architektonisch außergewöhnlicher Ausstellungsort. Denn die Galerie ist nicht nur Bühne für die herausragenden Kunstschätze Niederösterreichs, sondern nimmt sich auch österreichischer Künstler:innen A 13 Haltestellen sind nicht einfach nur Stopps, sondern Einladungen für Entdeckungen.
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