u sehen ist sie schon von Weitem, und ein Hingucker für alle, die auf der Weststrecke im Raum Melk per Bahn oder Auto unterwegs sind. Ein verlockender, weiß getünchter Klecks in der grünen Landschaft. Die Schallaburg, das Renaissanceschloss. Aber Moment mal, Burg oder Schloss? Genau, beides. Eine kurze Erklärung: Vom Herrn von Schala zu Beginn des 11. Jh. als Festung gegen die Ungarn errichtet, wurde das schöne Anwesen später – als Trutzburgen endlich aus der Mode gekommen und zudem überflüssig geworden waren – von Hans Wilhelm von Losenstein in ein Renaissanceschloss umgestaltet. Höchst komfortabel ausgestattet und mit allen Finessen. Und man könnte sogar sagen, modern. Denn vieles, was Besuchern heute Spaß macht, unterhielt auch die Gesellschaft ab der zweiten Hälfte des 16. Jh. »Ball über die Schnur« im ehemaligen Ballhaus etwa, ein Spiel irgendwo zwischen Badminton und Tennis. Heitere Wettstreite in Treffsicherheit gab und gibt es auf dem Bogenschießplatz gleich neben dem Gerichtsstöckl, und wer nach einer kleinen Auszeit verlangte – oder einem Stelldichein – der begab sich zum Lustwandeln in den Schlossgarten mit seinen Kräutern und Beet-Einfassungen aus Beerensträuchern. All dem lässt sich nachspüren und nachgehen. NEUES LEBEN FÜR DEN SCHATZ »Vor 15 Jahren kam man in die Schallaburg, um eine Ausstellung zu sehen. jetzt haben wir hier etwas, das wir ‚Kulturoase‘ nennen.« Eine Art Rundum-Paket, Kultur zum Wohlfühlen.« Nicht ganz ohne Stolz beschreibt Peter Fritz, der Geschäftsführer der Schallaburg die neuen Besucherströme. »Man kann hier in Ruhe ankommen, die Seele baumeln lassen, sich mit Freunden oder Familie treffen.« Fotos: Robert Herbst (1), Frank Heuer (2), Gleiß (1) Z
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