Wachau Magazin 2024

18 | WACHAU MAGAZIN 2024 weil auch hier eine einzigartige Verbindung von Natur mit dem Schlosspark, Architektur mit dem Klangphänomen Wolkenturm und Kultur existiert, die Buchbinder in einem Satz auf den Punkt bringt: »Es ist ein Muss, in Grafenegg zu spielen.« Die Stadt Krems ist am östlichen Eingang zur Wachau mit ihren Veranstaltungsreihen von Köchel-Promenade und That’s Jazz im Salzstadl bis zu den Europäischen Literaturtagen in der Minoritenkirche eine Kulturhochburg, die immer wieder mit Neuem überrascht – wie einem »Walking Concert« entlang der Kunstmeile mit der Geigerin Jelena Poprzan von der Landesgalerie über das Forum Frohner bis zum Klangraum Krems Minoritenkirche. Gleiches gilt im Westen für Melk: Ob die Sommerspiele Melk mit ihren fulminanten Musikrevues und Theaterstücken, die Barocktage zu Pfingsten im Stift, Konzerte und Kabaretts in der Tischlerei oder Veranstaltungen von Wachau in Echtzeit: Auch hier rührt sich das ganze Jahr kulturell unheimlich viel. Und manche nützen die »Kern-Wachau« aufgrund außergewöhnlicher Locations auch als Spielorte: So geht Glatt&Verkehrt mit Veranstaltungen auch ins Schloss Spitz, und Wachau in Echtzeit hatte sich beispielsweise mit dem Rittersaal der Burgruine Aggstein im Herbst 2023 für das Konzert »Kawwawöaschns« mit Schauspieler und Sänger Wolf Bachofner, Burgtheater-Musikchef Andy Radovan und Band einen besonders spektakulären Ort ausgesucht. Dass Kunst und Wein gut zusammenpassen, wurde hier schon erwähnt. Also war auch die Erfindung der Veranstaltungsreihe Kultur bei der Winzerin und beim Winzer fast zwangsläufig. Da spielen dann die »Strottern« in der WeinFoto: Johannes Kernmayer Diese gut bekömmliche, aber keinesfalls seichte Kost, gepaart mit gehobener Gastronomie und erlesenen Weinen, stellt für Strahl eine »ideale Verbindung« dar. Albert Hosp, künstlerischer Leiter des Festivals Glatt&Verkehrt, das jedes Jahr spannende Musikerinnen und Musiker aus allen Teilen der Welt in die Wachau bringt, drückt das besonders schön aus: »In der Wachau sprechen die Natur und auch die Baukultur ganz unmittelbar zu mir – ob ich jetzt vor einem Gebäude in Stein, im Dunkelsteinerwald oder der Wehrkirche St. Michael bin. Diese Gegend ist einfach mit offenen Armen da.« Was im Prinzip auch die Idee hinter dem Festival ist, nämlich mit offenen Armen da zu sein für etwas, das einem möglicherweise noch nicht so vertraut ist: »Ich glaube, es gibt ein sehr starkes Bedürfnis nach Musik, die nicht museal, aber sehr stark traditionell verwurzelt ist. Ob das ein Jodler vom Dachstein, ein Lautist aus Kreta oder eine Exil-Iranerin in Frankreich ist: Mir geht deren Unmittelbarkeit in der Kunstausübung richtig nahe.« Festivals von Weltrang und lauschige Nischen-Events So vielschichtig, wie die Natur in der Wachau zu einem spricht, ist auch das kulturelle Angebot auf nur etwas mehr als 30 Kilometern. Wobei man ein paar Kilometer drauflegen sollte, um nach Grafenegg zu schauen, wo unter der Leitung des Star-Pianisten Rudolf Buchbinder jedes Jahr eines der besten europäischen Orchester-Festivals stattfindet. Mitgenommen werden in die Betrachtung muss das, obwohl nicht in der Wachau gelegen, deshalb, Musik und Kabarett finden in der Wachau oft eine besonders lauschige Heimat. Die Weinhofmeisterei Mathias Hirtzberger ist einer dieser Orte, an denen sich Künstler und Publikum sehr wohl fühlen. Genauere Informationen zu den geplanten Events 2024 finden Sie in diesem Magazin ab Seite 82. !

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