Wachau Magazin 2024

28 | WACHAU MAGAZIN 2024 GENUSSVOLLE Tonlagen Augenschmaus und Gaumenfreude sind das Motto von Sabine und Dorrit Schneeweiß. In Weißenkirchen präsentieren die Schwestern feinste Keramik, Gewürzsalze und Marmeladen – und ausgezeichnete Weine von Moritz Schneeweiß. Text: Barbara Hutter ie Eidechse bekommt Gesellschaft. Das habe sie sich für die neue Saison vorgenommen, sagt Sabine Schneeweiß und lächelt verschmitzt. Der Liebling der Meisterkeramikerin bleibe zwar dieser ikonische Bewohner der Wachauer Trockensteinterrassen, aber: »Ich habe vor, wieder mehr Frösche und Weinbergschnecken zu machen, auf diese Motive freu‘ ich mich schon.« Und Gänseblümchen, obwohl die ein bisschen zeitaufwendig seien. Nur die altbewährten Weintrauben, die viele Krüge und Weinkühler zieren, überlässt Sabine lieber ihrer – bereits 82jährigen – Mutter. Kreativität ist hier Familiensache. FEINE FORMEN UND INHALTE Hier, das ist mitten in Weißenkirchen. Wie drei freundliche Gesichter blicken die drei historischen Salzstadln auf die Donau und ihre Uferstraßen. Wer unter der Aufschrift »Wein – Keramik« eintritt, findet sich wieder inmitten von ausgesucht Schönem aus Stoff und Metall, hausgemachten Mitbringseln für Feinschmecker und natürlich gebranntem Ton in allen Farben und Formen. Sabine Schneeweiß: »Ich versuche immer, mit Farben und Glasurkombinationen etwas Neues zu finden. Die Formen bleiben jedoch klassisch.« Gut so, findet Sabines Schwester Dorrit. »Die Häferl und Tassen sind ideal, weil wir ja auch Kaffee verkaufen.« Und diesen gern im Schanigarten direkt vor dem Haus servieren, hier lassen sich Radfahrer und Donauschiffe beobachten und ganz entspannt – ein wenig auf italienische Art – Espresso und Frizzante genießen. Der familieneigene Sinn fürs Schöne zeigt sich bei Dorrit Schneeweiß in der Auswahl der – fast ausschließlich österreichischen – Accessoires, etwa die hübschen Geschirrtücher aus dem Waldviertel mit Eidechsenmotiven. Dorrits Sinn fürs Köstliche steht in kleinen Gläsern aufgereiht in den Regalen. Hausgemachte Gewürzsalze, »wir sind ja ein historischer Salzstadl«, auf typisch Wachauer Art mit Marillen versetzt, aber auch mit Liptauergewürz, mit Paradeisern ebenso wie mit Gänseblümchen oder mit Zitronenpfeffer. »Gemeinsam mit unseren Salz- und Pfeffermühlen ist das ein tolles Geschenk.« Berühmt ist Dorrit D Fotos (2): Johannes Kernmayer Das beste Platzerl, um auf Leben, Familie und Freundschaft anzustoßen: Zwischen den Salzstadln aus dem 17. Jahrhundert und dem Donauufer.

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