Wachau Magazin 2024

für ihre Marmeladen. Zu denen immer wieder neue Geschmacksrichtungen kommen. »Ich richte mich danach, was die Natur und die Saison hergeben.« Daraus wird dann südlich Angehauchtes wie »Weingartennektarine mit Aperol«, eine weiche, warme Note wie »Rote Traube mit Tonkabohne« oder Dorrits Liebling »Erdbeer mit rosa Pfeffer und Ingwer«. »Ich experimentiere gerne«, sagt sie und schmunzelt. Nur die traditionelle Marille wird ganz puristisch eingekocht, ansonsten hält die Marmeladenköchin nichts von ewig gleichen Standards und Routine. Und bleibt auch ihren Kleinstmengen treu. »Ich mache immer nur kleine Chargen, maximal drei Kilo.« Weil sonst durch allzu langes Einkochen die Qualität leiden könnte. »Und da bin ich heikel.« FLÜSSIGER FAMILIENSCHATZ Auch Anton Schneeweiß ist heikel. Seinen Enkel Moritz nahm er schon als Dreikäsehoch mit in seinen Weingarten, erst 2014 war es soweit. »Ich durfte mein erstes Fass haben«, erinnert sich der engagierte Jungwinzer und grinst. Heute macht Moritz Schneeweiß alle Weine – insgesamt acht Sorten – selbst, fast alles wird ab Hof verkauft. Den Blick für das Besondere hat auch er, als seine bevorzugte Rebsorte nennt er den Neuburger. Warum? »Weil er selten ist, mittlerweile eine Rarität, und zugleich ein super Wein.« Ganz nebenbei, aber mit Hingabe und Begeisterung, destilliert Moritz auch Edelbrände und Gin. Wie Wein, Marmelade, Keramik und sogar die drei hübschen Ferienwohnungen unter einen FamilienHut zu bringen sind, erklärt Sabine Schneeweiß: »Wir sind nicht nur Schwestern, sondern auch Freundinnen.« Ein Familienbetrieb zu sein, wo alle gut zusammenarbeiten, sei ein Riesenvorteil. Da müsse man auch keine Pläne machen. »Es muss wachsen, das ist viel schöner.« »Ich versuche immer, mit Farben und Glasurkombinationen etwas Neues zu finden.« SABINE SCHNEEWEISS, KERAMIKERIN Foto: Petr Blaha

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