Wachau Magazin 2024

64 | WACHAU MAGAZIN 2024 TAUSENDEIMERBERG Der direkt von der Donau aufsteigende Tausendeimerberg ist an seiner Vorderseite aus den Umwandlungsgesteinen Paragneis und Marmor aufgebaut. Dieses Profil zeigt eine Marmor-Rendzina. Der Feinboden über dem Ausgangsgestein ist mit Abstand der humusreichste aller Wachauer Weingartenböden und bildet für die sehr trockene Lage einen essenziellen Wasser- und Nährstoffspeicher. LOIBENBERG Das Profil stammt aus einer Mittelhanglage am Loibenberg. Das Ausgangsgestein ist Gföhler Gneis. Der sandig-steinige Boden begünstigt den Wasserabzug und erleichtert das Wurzelwachstum. KLAUS In den Terrassenweingärten der oberen Klaus dominiert der Migmatit-Amphibolit. Dagegen ist in der unteren Klaus der Paragneis zu Hause. Am Profil tritt unter dem sandig-steinigen Oberboden, erkennbar durch das dunkle Gestein, der AmphibolitCharakter in den Vordergrund. Bei den weißen Überzügen handelt es sich um Kalkausfällungen. HÖCHST UNTERSCHIEDLICH: BODENPROFILE DER 3 RIEDEN LEO ALZINGER JUN. »Ungemein vielseitig ist die Riede Loibenberg, die aufgrund ihrer Größe von rund 35 Hektar unterschiedliche Böden und klimatische Verhältnisse aufweist. Diese erlauben sowohl beim Riesling wie auch beim Grünen Veltliner überaus individuelle, charaktervolle Weine.« Foto: Thomas Kirschner Fotos: FJ Gritsch (1), Monika Löff (2) Tatsächlich geraten Weine aus dieser Traubensorte cremiger, runder und enthalten würzige Aromen, wie etwa Noten von Tabakblättern. »Der Riesling indessen wird in den Parzellen rund um den Löss angebaut, wo Gföhler Gneis den Ton angibt und die Böden karger sind«, so Alzinger. Das wiederum sorgt auf der Terrassenlage mit ihrer durchschnittlichen Hangneigung von 39 und der maximalen Hangneigung von 81 Prozent beim dort geernteten Riesling für eine besondere Stilistik mit hoher Mineralität. Digitale Weinrieden und Wachauer Herkunftspyramide Ein spannendes Online-Tool zu diesem Thema hat die Vinea Wachau entwickelt: Alle Wachauer Einzellagen sind auf www.mywachau.at oder mittels App myWachau online zugänglich. Jede Riede enthält Informationen zu den zugehörigen Subrieden, Größe, Ausrichtung, Hangneigung, Höhenlage und Bearbeitungsaufwand. Interessant ist auch die bei der 2020 eingeführten Gebietsbezeichnung DAC-Wachau integrierte Herkunftspyramide. Diese gliedert sich in drei Stufen, nämlich in Gebietsweine, bei denen Trauben aus dem gesamten Weinbaugebiet Wachau zum Einsatz kommen; in Ortsweine, die aus Trauben eines einzelnen Ortes gekeltert werden und den Namen des jeweiligen Ortes tragen; und schließlich in Riedenweine, die ausschließlich Trauben einer einzigen Riede beinhalten dürfen und aus den Wachauer Leitsorten Grüner Veltliner und Riesling gekeltert werden. Und hier gehts zu myWachau

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