WACHAU MAGAZIN 2024 | 79 Der Pfarrer UNDDIE SINGENDEN WEINE Er war ein prägender Mentor der Wachauer Winzer und hat deren steilen Erfolgsweg begleitet. Mit den von ihm maßgeblich mitentwickelten DENK‘ART-Weingläsern setzte sich Hans Denk schließlich selbst ein bleibendes Denkmal in der internationalen Weinwelt. Manche Künstler haben das absolute Gehör für Musik, Hans Denk hatte das absolute Gehör für »singende Weine«. So wurde aus dem Pfarrer aus Albrechtsberg der Doyen der österreichischen Winzer und Mitinitiator eines kultigen Weinglases. Text: Alexander Rabl er in Österreich mit Wein zu tun hat, ob als Winzer oder Weinliebhaber, stößt unweigerlich auf einen im besten Sinn des Wortes gewichtigen Waldviertler, der als »der Weinpfarrer« zur schillernden Legende der Weinszene wurde. Von der Kanzel predigte der 2019 verstorbene Hans Denk die christlichen Gebote der Nächstenliebe. War er ohne priesterlichen Ornat unterwegs, predigte der Jazz-Fan, der selbst auch Trompete blies, die Liebe zum Leben und zum Genuss. In Albrechtsberg, am Übergang von der Wachau ins Waldviertel, kümmerte er sich als katholischer Pfarrer um seine Gemeindeschäfchen. Ganz anderen Schäfchen galt freilich seine große Leidenschaft: den Winzern. Befreundet mit vielen von ihnen, half der auch hinsichtlich Statur barocke Gottesmann, deren Weine qualitätsmäßig einzuordnen und weiterzuentwickeln. Gesegnet mit unglaublichem, degustatorischem Gedächtnis und ebensolchem Fachwissen war sein unbestechliches Urteilsvermögen das Maß aller Dinge. W
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