Wachau Magazin 2024

80 | WACHAU MAGAZIN 2024 Wie ein Gasthaus zum Weinparadies wurde Eine glückliche Fügung führte ihn Ende der 1980erJahre nach Nöhagen ins Gasthaus Schwarz, wo der junge Erwin Schwarz bereits ein feines Gespür für Küche und Weine entwickelt hatte. Anlass war eine Schulabschlussfeier: »Der Schulsprengel machte seine Abschlussfeier immer in irgendeinem Gasthaus in der Region. Diesmal waren wir dran.« Als der Pfarrer das Gasthaus betrat, war er entzückt von der edlen Glaskultur, die er hier nicht erwartet hatte. »Hans Denk fragte, wie es denn sein kann, dass es in diesem Bauernwirtshaus solche Gläser gibt«, erinnert sich Erwin Schwarz. Weil sie mir gefallen, war die trockene Antwort. »Da ist der Funke übergesprungen.« Aus Gast und Gastgeber wurden dicke Freunde. Beide teilten nicht nur die Liebe zu Weinen aus der Wachau, sondern auch aus Bordeaux. Der kochende Wirt war schon zuvor von einem Gast, einem Steuerberater aus Langenlois, in die hiesige Weinlandschaft eingeführt worden. »Mit dem Hans kam ich den Winzern noch näher.« Der Pfarrer besuchte das Wirtshaus fortan drei bis vier Mal in der Woche. Schwarz erinnert sich an seine listigen Fragen am Telefon, die immer so formuliert waren, dass ein Treffen zum gemeinsamen Weingenuss kaum zu verhindern war: »Host vü Gschäft? Nein? Dann passt es ja eh.« Kurze Zeit später stand Hans Denk schon in der Schank. Oder: »Bist‘ schon beim Zusperren? Dann schau doch bei mir vorbei.« Mit Mama Schwarz, von der der Sohn Talent und Geschmackssinn geerbt hatte und die bis kurz vor ihrem Tod in der Küche mithalf, verstand sich der Pfarrer ausnehmend gut. Obwohl sie beim Weingenuss eher zurückhaltend war, trafen ihre Qualitätsbeschreibungen oft den Punkt. »Meine Mutter musste man nur anschauen, wenn sie das Essen oder den Wein mochte, dann lächelte sie.« Nicht zuletzt dank des im wahrsten Sinn des Wortes segensreichen Einflusses gewann die Weinkarte im Gasthaus Schwarz in atemberaubendem Tempo an Umfang und Tiefgang. »Bordeaux zu kaufen und anzubieten wurde mir in den 1990er-Jahren zwar leider zu teuer«, resümiert Schwarz lächelnd, »aber für ein Landgasthaus haben wir schon einiges zu bieten!« Und so kam’s, dass sich bald der internationale Wine Spectator mit dem »Best of Award of excellence« einstellte, der üblicherweise sonst nur in weltweiten Spitzenrestaurants zu finden ist. 15.000 Flaschen umfasst der Keller heute, phänomenal dabei nicht nur die Vielfalt an Jahrgängen der allerbesten Wachauer Weine. WEISSWEIN-GLAS Für elegante, klassisch fruchtbetonte Weißweine und Rosé, aber auch mittelgewichtige Rotweine ohne Barriqueausbau. Betont Frucht, Mineralität und Frische. UNIVERSAL-GLAS Für ausdrucksstarke, mittelkräftige bis kräftige Weine mit feiner Mineralität und subtiler Aromatik. Betont die Vielschichtigkeit und Raffinesse. BURGUNDER-GLAS Für strukturierte, elegante und feingliedrige Rotsowie Weißweine mit tiefer Aromatik und Länge. Also nicht für sehr alkoholische und in kleinem Holz gehaltene Weine. BORDEAUX-GLAS Für charaktervolle, körperreiche Rotweine mit kräftigen Tanninen und hohem Extrakt sowie charaktervolle Weißweine mit Struktur, Phenolik oder Tanninen. Balanciert Kraft, Dichte, Extrakt und Tannin. DER FEINE UNTERSCHIED Hans Denk hat das sortentypische Glas in Frage gestellt und mit DENK’ART bei Zalto eine Serie geprägt, die sich an Terroir, Stilistik, Säure und Alkoholgehalt orientiert. Und die mundgeblasen in filigraner Zartheit außergewöhnlich ist (www.zaltoglas.at, auch mit Online-Shop).

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