Wachau Magazin 2024

WACHAU MAGAZIN 2024 | 81 Hubert Fohringer führt mit seiner Familie nicht nur eine der bestsortierten Vinotheken des Landes, als Mitstreiter und Freund des Pfarrers Denk hat er natürlich auch die berühmten Gläser im Programm. Plus wunderbare Accessoires und allerlei Spezialitäten. Für Fohringer blieb der Weinpfarrer zeitlebens Identifikationsfigur und Mentor. Hans Denk war eine außergewöhnliche Persönlichkeit, ausgestattet mit großem Verständnis, Menschenliebe und Empathie. Nachdem er 1986 meine Tochter Stefanie getauft hatte, verband uns ein enger, freundschaftlicher Kontakt, und wir haben gefühlt 1.000 Verkostungen gemeinsam gemacht. Für mich war er wahrscheinlich der beste Weinverkoster überhaupt, hochintelligent und in allen Bereichen sehr informiert.« Der Vinothekar, einst Sommelier im Landhaus Bacher, ist längst selbst eine Institution in Sachen Wein. Das architektonisch sehenswerte, historische Lagerhaus der DDSG birgt heute mehr als 4.000 Weine aus aller Welt und avancierte zu dem« Weinstützpunkt in der Wachau. Neben bestem aus der Region samt spezieller Jahrgänge und weiteren europäischen Top-Gebieten steht auch der Wein-Broker Service« für rund 100.000 lieferbare Raritäten bereit. Weiters: Hochwertige Accessoires und feinste Alimentaris. VINOTHEK FOHRINGER Spitz an der Donau, Donaulände 1a, T. +43 (0) 2713 /20 29 iwb@fohringer.at, www.fohringer.at Di bis Fr 10 –17 Uhr, Sa 10–15 Uhr « « « DENK’ART-Gläser und beste Weine in Spitz Warum der Pfarrer das letzte Wort hatte Zu den Wegbegleitern des Pfarrers Denk zählt auch Klaus Wagner, der SeniorPatron im Landhaus Bacher in Mautern. »Einmal im Monat rief er an: Du, ich habe abends eine Messe um sieben, komme danach. Sechs Gänge waren üblich, dazu natürlich eine Verkostung, wobei Hans als einer der wenigen bei mir ein kleines Weindepot liegen hatte.« Auch in diesem Fall fanden sich zwei Gleichgesinnte in ihrer Leidenschaft für Weine aus der Wachau und Bordeaux. Unzählige Verkostungsrunden waren die Folge, wobei Hans Denk die Weine danach beurteilte, ob sie »singen« oder nicht »singen«. Wer sich mit Wein beschäftigt, weiß, dass sich auch Weine einer Lage desselben Jahrgangs von Flasche zu Flasche zu unterscheiden pflegen. Gleichgültig ob Riesling, Grüner Veltliner oder roter Bordeaux – mal singt er, mal eben nicht, um es mit seinen Worten zu sagen. Dem Pfarrer wohnte bei derartigen Degustationen nicht nur die natürliche Autorität des Kirchenmannes inne, sondern auch die des ausgewiesenen Weinkenners. Daher traf Wagner immer ein spezielles Agreement: »Ich habe ihn gebeten, sein Urteil über den jeweiligen Wein immer erst als letzter abzugeben.« Denn wenn er sagte, der Wein sei so oder so, traute sich keiner ihm zu widersprechen. »Erst wenn alle ihre Meinung geäußert hatten, sagte ich dann immer: Lieber Hans, du hast das letzte Wort.« Warum Weingläser zum Vermächtnis wurden Internationale Bedeutung erlangte Denk schließlich Anfang des neuen Jahrtausends. Mit DENK‘ART, der von ihm in der Waldviertler Manufaktur »Zalto Glas« maßgeblich entwickelten Serie von Weingläsern, revolutionierte er die Glaskultur. Die entscheidende Innovation dieser mundgeblasenen, hauchdünn wirkenden Kunstwerke liegt darin, dass sie sich bei den Formen an der Wein-Stilistik und nicht an Rebsorten orientierten. Christoph Hinterleitner, Zalto-Geschäftsführer und selbst versierter Weinkenner, bringt es auf den Punkt: »Nehmen wir den Syrah. Kommt er aus der neuen Welt, ist er meist fetter, extrahierter und fruchtbetont, kommt er von der nördlichen Rhône, ist er meist feingliedrig und kann eher an einen Burgunder erinnern. Ein Glas, das sich ausschließlich der Rebsorte widmet, tut sich da nicht gerade leicht.« Nach wie vor werden bei »Zalto Glas« Prototypen kreiert. Es wird in bester Denk’scher Tradition getestet, probiert und verkostet. »Aber«, so Hinterleitner, »alles orientiert sich irgendwie nach wie vor an seinen genialen Formen, die 80 Prozent unserer Gläser beeinflussen«. Gläser, die sich heute in den besten internationalen Restaurants und Weingütern ebenso finden, wie bei privaten Weinkennern aus aller Welt. Und die vor allem eine entscheidende Aufgabe haben, die für den Weinpfarrer entscheidend war: die gläserne Bühne zu bieten, um Weine zum Singen zu bringen. Rund 15.000 Flaschen muss man erst mal im Keller haben. Vor allem wenn man ein Landgasthaus in Nöhagen ist. Aber Erwin Schwarz ist nun mal ein absoluter Weinliebhaber, was ihn in tiefer Freundschaft mit Hans Denk verband. Foto: Johannes Kernmayer Fotos (2): Robert Herbst Weinprofis aus Leidenschaft: Familie Fohringer.

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