14 | WACHAU MAGAZIN 2025 Der weitere Weg bis Melk bietet noch zwei kulturgeschichtlich interessante Stationen: Die Kartause in Aggsbach, in der die ehemaligen Zellentrakte der Schweigemönche zu einem Meditationsgarten umfunktioniert wurden, und in deren unmittelbarer Nähe noch an 25 bis 30 Tagen im Jahr eine historische Hammerschmiede in Betrieb ist. Mehr als einen Abstecher wert sind auch das Kloster Schönbühel mit der nachgebildeten Geburtsgrotte von Bethlehem und die spektakuläre Burgruine Aggstein 300 m über der Donau. Kulinarische Südufer-Hotspots Die Seele wird gestreichelt beim Eintauchen in die unberührte Natur. Der Geist wird geübt beim Wandern auf historischen Pfaden. Fehlt noch der Körper, der sich am rechten Donauufer schließlich auch gut aufgehoben fühlen will. Und das auch ist, wie Mag. Bernhard Schröder, Geschäftsführer von Donau Niederösterreich Tourismus, versichert: »Nicht nur beim Weinbau, sondern auch in der Gastronomie hat sich hier Hervorragendes entwickelt, das dem Nordufer um nichts nachsteht. Und bei den Heurigen gibt’s heute einige Betriebe, da muss man gewesen sein, sonst war man nicht in der Wachau.« rem Weinsalon 77 kann man originale römische Mauern angreifen.« Wobei es im Salon auch eine »neue«, deutlich jüngere Mauer gibt, die »erst« 1000 Jahre auf dem Buckel hat: »Die Geschichte ist bei uns auf Schritt und Tritt präsent«, sagt Christine Saahs, »und wir begegnen ihr mit großer Demut, weil man selbst ja nur ein winzig kleiner Teil dieser Geschichte ist.« Von Mautern aus führt auch die alte Römerstraße steil bergauf in Richtung Unterbergern durch den Dunkelsteinerwald bis nach Melk. Noch heute sind auf einem Teilstück dieser Straße die Spurrillen erkennbar, die die Römer für die Fuhrwerke in den felsigen Untergrund geschlagen hatten. Vom Stift Göttweig über Mautern bis Melk führt übrigens auch die Wachauer Etappe des Jakobswegs. Dabei kommt man an der Ferdinandwarte vorbei, die einen der spektakulärsten Wachau-Blicke überhaupt ermöglicht: Im Osten bis nach Krems und Mautern, im Westen bis Dürnstein und Rossatz. Vorbei an keltisch-illyrischen Hügelgräbern führt der Weg dann bis zur Wallfahrtskirche Maria Langegg, die sich seit der Pest-Epidemie im 17. Jahrhundert und als »Kirche der Wunder« im 18. Jahrhundert zu einem wahren PilgerMagneten entwickelt hatte. Das Wallfahrtsmuseum Maria Langegg bietet Interessierten dazu mehr Hintergrundwissen an.
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