24 | WACHAU MAGAZIN 2025 Mit jedem Meter auf dem Eselsteig ändert sich der Blick zurück auf Dürnstein und die Donaulandschaft. Die Ruine der Klarissenkirche und der markante blaue Stiftsturm versetzen einen in andere Zeiten. Bequemer als am Eselsteig geht’s am LöwenherzThemenweg hinauf zur Ruine, wobei ergänzend zu informativen Schautafeln immer wieder prächtige Ausblicke warten. Danach hat man sich in jedem Fall eine der wunderbaren Torten, Mehlspeisen oder das ebenso gesunde wie schmackhafte Krustenbrot »Honigsüß« (siehe Bild) in der Traditionsbäckerei & Konditorei Schmidl verdient. Foto: Frank Heuer Foto: Gregor Semrad Der Eselsteig, ein historischer Versorgungsweg, verbindet die zauberhafte Altstadt mit der imposanten Ruine Dürnstein. Dort wurde einst Richard Löwenherz gefangen gehalten – und auch er hatte schon einen imposanten Ausblick auf die dramatische Donaulandschaft. DÜRNSTEIN Von Königen und Eseln die an warmen Tagen gerne über die Steinstufen huschen. Die Wachauer Winzer haben sie zum Wahrzeichen ihrer kostbarsten Weine gemacht. Schon die englische Reiseschriftstellerin Frances Trollope wanderte im 19. Jh. zur Ruine hinauf und war ergriffen von dem Ort, an dem »ihr König« Richard Löwenherz vom Kuenringer Hadmar II. gefangen gehalten wurde. Erzählt wird dieser mittelalterliche Thriller auf mehreren Stationen entlang des zweiten Weges, außerhalb der Stadtmauer, der Ruine und Stadt verbindet. In der Dürnsteiner Altstadt wartet dann ein schmackhaftes Wahrzeichen: das Wachauer Laberl. Erfunden hat es der Bäckermeister Rudolf Schmidl im Jahr 1905, weil ihm sein Bruder von französischen Baguettes vorschwärmte. Himmlisch schmeckt es zu einem Glas Riesling oder Grünem Veltliner. In den Süßspeisen der Traditionsbäckerei Schmidl, die mit dem Café eine gute Einkehrmöglichkeit bietet, findet sich häufig eine weitere regionale Kultzutat: die Marille. s ist nicht schwer, sich ins mittelalterliche Dürnstein hineinzuversetzen. Im 12. Jh. errichteten die legendenbehafteten Kuenringer eine Burg, deren Ruine bis zum heutigen Tag zwischen den spitzen Felsen hoch über der Donau thront. Abenteuerlich ist der Eselsteig, der nahe am östlichen Stadttor, dem Kremser Tor, hinauf abzweigt. Es ist der alte, steile Versorgungspfad, der alle paar Meter einen überwältigenden Ausblick bietet, auf das Stift mit seinem blauen Turm, die Ruinen der ehemaligen Klarissenkirche, das Schloss und die malerischen Gassen. Süßspeisen und Smaragdeidechsen Parallel zum Weg ziehen sich die alten Befestigungsmauern, und wer genau schaut, findet den berühmten Burgweingarten. Wenn es im Gebüsch raschelt, ist es mit ziemlicher Sicherheit eine der prächtig schillernden Smaragdeidechsen, Themenweg Richard Löwenherz
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