Wachau Magazin 2025

26 | WACHAU MAGAZIN 2025 Wahrzeichen und Aussichtspunkt in einem: Das berühmte Rote Tor in der Spitzer Weinlandschaft lädt zum Verweilen ein. Es ist wohl eine der schönsten der 14 Etappen des Welterbesteigs. Hoch über dem Spitzer Graben, durch den die kühle Luft des Waldviertels in die Wachau strömt, wandert man durch Weinrieden, magische Wälder, vorbei an den für die Wachau typischen Trockenrasen und bei so manch guter Einkehr. Am Welterbesteig durchden Spitzer Graben Foto: Frank Heuer Mit seinem biedermeierlichen Ortskern scheint das Winzerdorf auf malerische Weise aus der Zeit gefallen zu sein. Der perfekte Ausgangspunkt für einen wunderschönen und sehr beschaulichen Spaziergang durch die Weinberge. SPITZ AN DER DONAU Weinwandern ums RoteTor Wein in Eimern Dann geht es in höhere Lagen, durch namhafte Rieden wie Pluris und Hartberg. Das Panorama ist überwältigend: vom Roten Tor über den Tausendeimerberg bis zur sagenumwobenen Ruine Hinterhaus. Im Mittelalter maßen die Winzer den Wein in Eimern. In guten Jahren soll der Spitzer Burgberg 1000 Eimer eingebracht und von daher seinen Namen erhalten haben. Dass der Wiener Prediger Abraham a Sancta Clara schrieb »Sauer wie der Wachauer« ist bei dieser TopQualität aus heutiger Sicht kaum vorstellbar. Der Weg führt zurück in den Ort, wer möchte, kann noch eine Runde über den Tausendeimerberg drehen, oder vorbei am Setzberg mit seinem Steinfedergras in den Spitzer Graben bis Mühldorf wandern und dort unbedingt im »Weißen Rössl« einkehren. Dank guter Busverbindungen ist man schnell wieder in Spitz. s ist nicht weit vom Achterl zur Weintraube, oder vom schönen neu gestalteten Kirchenplatz in die Rieden. Bevor man losgeht, zahlt sich noch ein Abstecher in die Kirche aus, in der ein geheimnisvolles Altarbild des berühmten Barockmalers »Kremser Schmidt« den heiligen Mauritius zeigt. Vorbei am Schloss, durch die alten Gassen geht es dann immer dem Schild mit der Flasche nach und mitten hinein in die Weinlandschaft. Begrüßt wird man von den Lagen Axpoint und Singerriedel, die zu den besten in der ganzen Wachau gehören. An alten Obstbäumen entlang führt der Weg hinauf zum Roten Tor, dem Wahrzeichen von Spitz. Einst war es Teil der Marktbefestigung. Als im Dreißigjährigen Krieg ein schwedisches Heer von Norden kam, wurde erbittert gekämpft. Des vergossenen Blutes wegen, heißt es, bekam es von den Einheimischen diese Bezeichnung.

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