WACHAU MAGAZIN 2025 | 55 Von der gegenüberliegenden Seite und vom Fluss aus zeigt sich der große Weinberg in seiner ganzen Pracht. ROMAN JÄGER »Für mich drückt sich der Charakter der Riede Achleiten im Federspiel besonders klar aus. Man spürt die Intensität des Weins. Unterstrichen wird sie gleichzeitig von Frische und Lebendigkeit. Wichtig ist der richtige Erntezeitpunkt.« Foto: Johannes Kernmayer JAKOB STIERSCHNEIDER – KARTÄUSERHOF »Manchmal werde ich gefragt, ob unsere Ried Achleiten im Holz ausgebaut sei. Dem ist aber nicht so. Seine einzigartige Aromatik kommt durch die spezielle Geologie. Die Weine haben einen großen Wiedererkennungswert.« Foto: Johannes Kernmayer eine Frage: die Achleiten hat einen legendären Ruf. Die Weine sind geprägt von Rauchigkeit und einzigartiger Frucht, ihre Struktur ist markant und engmaschig, das Lagerpotenzial enorm. Hinter jeder Traube, die in den Terrassen geerntet wird, steckt allerdings ein enormer Arbeitsaufwand. »Wir sprechen bei den Menschen, die hier werken, von Weinhauern. Diese alte Bezeichnung leitet sich vom Wort ‚hauen‘ ab, was auf die heutige Sprache übersetzt eine proaktive, händische Bewirtschaftung bedeutet. In der Ried Achleiten ist sie von zentraler Bedeutung«, erzählt Roman Horvath MW von der Domäne Wachau. Die teilweise schwindelerregend steilen Parzellen mit ihren Trockensteinmauern erheben sich von 210 bis auf 360 Meter Seehöhe. So gut wie alles hier ist reine Handarbeit. Einzig für den Abtransport der geernteten Trauben bei der Lese gibt es schmale Wege, die Richtung Weißenkirchen führen. Ganz oben liegt übrigens ein Klettergarten mit hohem Schwierigkeitsgrad. Bodenvielfalt bringt einzigartige Aromatik Je zur Hälfte wächst in der gut 18 Hektar großen Achleiten Riesling und Grüner Veltliner, ein minimaler Anteil entfällt auf Neuburger, St. Laurent und Muskateller. Die Riede fällt nach Süden ab und wendet sich an ihrem Fuß westlich Richtung Donau. Die Böden sind genauso vielfältig wie ein-
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