Wachau Magazin 2025

WACHAU MAGAZIN 2025 | 69 dem barocken Kellerschlössel in Dürnstein von der abstimmenden FalstaffCommunity mit 98 Punkten zum besten Heurigen Niederösterreichs gewählt. Zum anderen erhielten Weingutsleiter Roman Horvath, der als nur einer von drei Österreichern den internationalen Titel eines Master of Wine (MW) errang, und Kellermeister Heinz Frischengruber den hochbegehrten Titel als »Falstaff Winzer des Jahres 2024«. Die Seele der Wachauer Weinlandschaft Wichtiger als diese Auszeichnungen ist aber der Effekt auf die Kulturlandschaft. Durch die Arbeit der Weinhauer bleibt die kleinstrukturierte Landwirtschaft auf den Terrassenlagen erhalten. Durchschnittlich weniger als zwei Hektar Rebfläche umfasst die Fläche pro Weinhauer. Seit Generationen wird das Handwerk innerhalb der Familien weitergegeben und ermöglicht heute fundiertes Wissen über die Weingärten und vollen Fokus auf jeden Rebstock. Die Domäne Wachau trifft dabei auch einen Nerv bei experimentierfreudigen Konsumenten. Unter dem Label »Backstage« füllt man rare Rebsorten wie Neuburger und Traminer, arbeitet ohne Schwefel oder reift Weine in Amphoren, Betoneiern und Marmorfässern! elbst Kenner werden länger raten, wenn es um die Frage geht, welches das größte biologisch bewirtschaftete Weingut Österreichs ist. Die Domäne Wachau darf sich diesen Superlativ – 160 Hektar BioWeingärten – auf die Fahnen schreiben. Es ist aber nicht die einzige Besonderheit der Genossenschaft. Mit 200 Weinhauern verarbeitet der Betrieb rund ein Drittel aller Wachauer Weintrauben. Weltberühmte Veltliner und Rieslinge aus den Top-Lagen Achleiten, Singerriedel, Kellerberg oder 1000-Eimer-Berg sind die eine Seite. Mit trinkfreudigen Weinen – diese sind die andere Seite – wie dem »Katzensprung«, die intern unter der Bezeichnung »Entlang der Donau« firmieren, sorgt man für Alltagsweine mit Anspruch. »Wichtig war von Anfang an die Wertschätzung für dieses besondere Terroir sowie der etwas verwegene Wunsch, zu einem der besten Weingüter des Landes zu werden«, erzählt Önologe Heinz Frischengruber. Wobei man nicht nur in Österreich, sondern gleichzeitig auch international immer wieder mit Top-Bewertungen aufhorchen lässt. Zuletzt einmal mehr bei Robert Parkers »Wine Advocate«, einem der wichtigsten Weinführer der Welt. Die demokratische Breite des Weingenusses zeigen auch zwei der jüngsten Auszeichnungen für die Domäne Wachau auf. Zum einen wurde das »Pop up« vor KELLERSCHLÖSSEL: VERKOSTEN MIT STIL Wachau-Besucher sollten unbedingt genügend Zeit einplanen für einen Abstecher zur Domäne Wachau. Alleine schon das aus dem Jahre 1719 stammende Kellerschlössel ist mehr als nur einen Blick wert! Der historische Barockbau – als Lustschloss in den Wachauer Weinbergen« errichtet – erfreut heute noch das Genießer-Herz. Gruppen können hier feiern wie der einstige Bauherr Hieronymus Uebelbacher: Hochzeiten im Traum-Ambiente sind genauso möglich wie Tagungen im Festsaal. Von Zeit zu Zeit wird zum Pop-up-Heurigen geladen. Alles ziemlich lässig in diesem Ambiente. Im sehenswerten, 300 Jahre alten Keller dieses Kleinods reifen die großen Lagenweine der Genossenschaft. Die Domäne-Vinothek bietet daraus immer reife Schätze an, aktuell etwa den Grünen Veltliner 2018 Late Release«, der fünf Jahre im Holzfass blieb. Neben klassischen Verkostungen hilft das Vinotheks-Team aber auch bei der Organisation von Wein-Events. Beginnend beim Picknick-Rucksack, um die einzigartigen Weingärten und ihre Trockensteinmauern mit einer Unterlage« genießen zu können. Es gibt auch kaum ein Verkehrsmittel, mit dem man nicht eine Wachau-Tour mit Weinverkostung organisieren würde: vom Stand-up-Paddle über Zillen bis zum Segway oder Jeep. Spezieller Tipp für Gourmets: Die Kellerschlössel-Kulinarien«, bei denen Spitzenköche zu den Weinen der Domäne Wachau groß aufkochen. Vinothek der Domäne Wachau: 3601 Dürnstein 107, www.domaene-wachau.at. Geöffnet: April bis Oktober Mo–Sa von 10 bis 17 Uhr, November bis März Mo–Fr von 10 bis 17 Uhr; an Feiertagen geschlossen. « « « « Foto: Günter Standl Der Domäne Wachau ist ein Kunststück gelungen: Sie hat das Konzept Winzergenossenschaft neu erfunden. Hier finden auch Einsteiger »ihren« Wein, Kenner erfreuen sich an einzigartigen Rieden-Weinen. Höchstverdient wurden Weingutsleiter Roman Horvath MW und Kellermeister Heinz Frischengruber von Falstaff als »Winzer des Jahres 2024« ausgezeichnet. Gesamtkunstwerk IN SACHEN WEIN Text: Roland Graf Die Domäne Wachau ist bewusst vielfältig: Sich unkomplizierten Veltliner zu sichern ist ebenso möglich, wie den »Ried Singerriedel 2022« einzulagern – ein Riesling Smaragd mit 94 Parker-Punkten.

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