WACHAU MAGAZIN 2025 | 75 orab: Um hochprozentigen Alkohol zu erhalten, brauchen wir eine alkoholische Grundlage. Wein zum Beispiel. Wein enthält bereits Alkohol, der durch Erhitzen verdampft. Der Dampf wird aufgefangen, gekühlt und kondensiert zu Alkohol. Voilà – Weinbrand. Statt Wein kann man natürlich auch Trauben verwenden. Die enthalten aber noch keinen Alkohol und müssen erst vergoren werden. Sobald dieser Prozess abgeschlossen ist, kann man die Maische destillieren und erhält Traubenbrand. Dann hat man noch die Möglichkeit, mit den Rückständen zu arbeiten, die beim Pressen im Weinkeller anfallen. Der Alkohol, der in den Trestern oder Trebern enthalten ist, lässt sich nur noch durch Destillation extrahieren. Also heißt das Produkt, das dabei entsteht, Trester- oder Trebernbrand. Oder Grappa in Italien. INSPIRIERT VOM COGNAC In der Wachau sind alle Varianten zu finden. Sensationelle Weinbrände, erstklassige Tresterbrände und ein fassgereifter Traubenbrand, vor dem wir den Hut ziehen. Um zu den Wurzeln der Wachauer Brennereigeschichte zu gelangen, muss man in die Vergangenheit blicken. Etwa 1965 begann der damalige Direktor der Domäne Wachau (damals hieß der Betrieb natürlich noch nicht so), Wilhelm Schwengler, darüber nachzudenken, aus Trauben mit geringem Mostgewicht lieber Weinbrände zu destillieren, als nichtssagende und vor allem austauschbare Weine zu keltern. Schwengler besuchte die Charente, ließ sich von den dortigen Brennereien und Kellern und wahrscheinlich auch vom umwerfend komplexen Duft reifer Weinbrände inspirieren. Er ließ am Weingut in Dürnstein eine Brennerei errichten und schaffte die ersten Fässer an. Aus den kupfernen Brennkesseln der Domäne Wachau kommen heute noch kristallklare Kondensate des Wachauer Terroirs. Klar im Wortsinn, denn Farbe und Komplexität kommen erst später durch die lange Reifung in Fässern dazu. Der klassische Weinbrand (es ist übrigens immer Grüner Veltliner, der als Grundwein für den Weinbrand verwendet wird) ist eine Jahrgangscuvée und reift rund 22 Jahre in verschiedenen Fässern. XA 22 Grüner Veltliner Weinbrand. Harmonisch und elegant. Ein Potpourri an Nüssen und getrockneten Früchten. Dunkler Honig und klare Vanillenoten. Noch intensiver wird es, wenn man sich die Weinbrände zu Gemüte führt, bei denen spezielle Fässer fürs Finish im Spiel sind. Der Grüne Veltliner Weinbrand XA 22 Single Cask Oloroso zum Beispiel, der unter der Kurzform Oloroso Finished 01 bekannt wurde. Die Idee dahinter ist, dem Brand am Ende seiner Reifung noch einmal einen Twist in Richtung spezieller Aromen zu geben. Zu den bestehenden Noten gesellen sich noch dunkle Schokolade, Nougat, Karamell, eingelegte Rosinen und Dörrzwetschken. Domäne Wachau XA 22 GRÜNER VELTLINER WEINBRAND & XA 22 SINGLE CASK COLLECTION XA steht für sehr alt«, 22 für die Jahre, die der Weinbrand durchschnittlich im Fass reift. Zu Recht mehrfach prämiert und auch in Sonderkollektionen erhältlich. www.domaene-wachau.at «
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