Wachau Magazin 2025

GANSLESSEN Die Martinigans am 11. November ist ein Klassiker der österreichischen Küche, denn danach war früher strenges Fasten angesagt. Heute ist es eher ein erster Auftakt für den Festtagsreigen im Herbst und Winter. Viele Betriebe servieren mittlerweile oft schon ab Ende Oktober Gansl-Spezialitäten. BRITISH TEA-TIME Leider nicht oft, dafür aber umso großartiger: Hartmuth Rameder und Erwin Windhaber laden an vier Sonntagen von Dezember bis März in den Prunksälen des Restaurants Hofmeisterei Hirtzberger (www.hofmeisterei.at) in Wösendorf ins britische Empire. Natürlich mit edlem Tee und klassischen Sandwiches, Scones mit Clotted Cream, Lemon Curd sowie weiteren Köstlichkeiten. Stilvoll abgerundet wird der elegante Nachmittag mit Free-FlowChampagner N.V. Philipponnat Royal Reserve Brut. WEISSER GLÜHWEIN Nelken, Zimt und feine Orangennoten bestimmen die würzige und fruchtige Aromatik des nach einem alten Hausrezept hergestellten Glühweins der Domäne Wachau. Gesüßt nur mit reinen Trauben, ganz ohne Zucker und künstliche Aromen. Genuss inder Vorweihnachtszeit ie Weine reifen in den Kellern, die Marillenbäume sind kahl und die Burgen und Klöster schimmern in der Wintersonne. Es liegt ein Zauber über der Landschaft, wenn die steilen Weinterrassen an Scherenschnitte erinnern und die Kirchen in warmes Licht getaucht sind. Es ist dieselbe Wachau und doch ganz anders. Bei einer Fahrt mit der Wachaubahn an den Wochenenden im Dezember wird einem dies bei jedem Halt, an jeder Kurve, an jedem Aussichtspunkt bewusst. Alles wirkt vertraut, aber auf wundersame Weise verändert. Mal mystisch, mal romantisch. Adventmärkte in Schlössern, Lesehöfen … So wie beim Winterzauber in Dürnstein, der an drei Wochenenden Einzug im Schloss Dürnstein und den festlich glänzenden Gassen hält. Wer auf der Donau mit dem Sonderschiff MS Mariandl von Krems aus anreist, sieht schon von Weitem die Lichter im Wasser. Pure Magie, der man sich am besten langsam nähert, um sie richtig auskosten zu können. In der Luft liegt der Duft nach Punsch, dazu gibt’s zum Verkosten alles Mögliche an Spezialitäten, vom Wildschinken über Feuerfleck bis zum Lebkuchen. Echt Regionales steht bei allen Adventmärkten im Mittelpunkt, etwa im Renaissance-Ambiente des Teisenhoferhofes in Weißenkirchen, wo es reichlich Kunsthandwerk zu bestaunen gibt. Die Bastelstube macht den Kindern Spaß, die festliche Musik allen Besuchern. Viel musiziert und getanzt wird ebenso imSpitzer Schloss, wo im jahrhundertealten Gewölbe jede Menge Schmankerl warten. Nicht weit entfernt bilden die historischen Salzstadl’n der Schwestern Schneeweiß das stimmungsvolle Ambiente für schöne Keramik und allerlei Genussvolles, während die zu Recht legendäre Hick »Gärtnerei & Pflanzerei« von Stefan und Manuela Hick im wahrsten Sinn des Wortes prächtig erblüht. Alleine schon wegen der wunderschönen Weihnachtssterne ist dort ein Besuch Pflicht. … und zwei der schönsten Klöster Österreichs Mit vorweihnachtlichem Flair warten auch die beiden imposanten Klosteranlagen der Wachau auf: Unterhalb der barocken Mauern des Stiftes Melk verwandeln sich die Gassen und Plätze der Altstadt in ein Adventdorf, in dessen liebevoll dekorierten Ständen immer wieder Chormusik zu hören ist. Stift Göttweigpräsentiert beim Klösteradvent edlen Christbaumschmuck und eine Vielzahl hausgemachter Köstlichkeiten von Ordensgemeinschaften aus dem ganzen Land. Wenn dann noch die Turmbläser spielen, wird es richtig wohlig, und der Panoramablick von der festlich geschmückten Terrasse ist ohnedies unübertrefflich. InKrems wird die Altstadt zur Weihnachtsmeile, und zwar auf allen Ebenen und für alle Sinne. Über den Köpfen strahlen die Weihnachtslichter, und überall locken herrliche Düfte, kunstvolle Produkte und feine Schmankerl. Mehr als 200 Geschäfte, Gasthäuser und Hütten laden zum Verweilen und Gustieren ein. In den vielen kleinen Gassen kann man sich gut verlieren bei Drehorgelmusik und Punsch. Hinter jeder Ecke scheint ein neuer Geheimtipp zu warten. Die Kirchen sind festlich geschmückt und die Pfarren stellen ihre wertvollen Krippen aus. Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass Ende Oktober in der Wachau die Rollbalken runtergehen und alles in Winterschlaf versinkt. Was für ein Irrtum! Gerade in diesen Wochen vor Weihnachten sind die adventlich geschmückten Orte und die mittelalterlichen Klöster und Schlösser besonders reizvoll. 96 | WACHAU MAGAZIN 2025

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